Tierschützer empört

Wirbel um rauchenden Affen im Zoo

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Ein Orang-Utan schnappte sich eine brennende Zigarette eines Besuchers und rauchte sie im Gehege. 

Ein rauchender Affe sorgt in Indonesien für Schlagzeilen - zum Vergnügen vieler Internetnutzer und zum Entsetzen von Tierschützern. Ein Video zeigt den 22-jährigen Orang-Utan Ozon, wie er in seinem Gehege im Zoo von Bandung routiniert an einem Zigarettenstummel zieht, den ein Besucher in sein Gehege geworfen hatte. Die Aufnahmen verbreiteten sich seit dem Wochenende rasend schnell im Internet.
 
Am Mittwoch reagierte die Zooleitung und äußerte ihr Bedauern über den Vorfall. Es sei verboten, den Affen Lebensmittel oder Zigaretten zu geben, sagte ein Zoosprecher. Vor dem Affengehege stehe ein entsprechendes Hinweisschild. Die Einhaltung der Regeln werde vom Wachpersonal überwacht. Der zuständige Mitarbeiter, der das Gehege am Sonntag bewachen sollte, sei aber vermutlich zum Zeitpunkt des Vorfalls auf der Toilette gewesen.
 
 

Nicht der erste rauchende Affe in Zoo

 
Indonesien ist wegen seines laxen Tierschutzes berüchtigt. Das südostasiatische Land zählt zugleich zu den größten Rauchernationen weltweit. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Affe in einem indonesischen Zoo mit einer Zigarette erwischt wurde. 2002 wurde ein Orang-Utan-Weibchen sogar nikotinsüchtig, weil es jahrelang in den Käfig geworfene Zigaretten rauchte. Die Affendame musste schließlich auf Entzug gesetzt werden.
 
Indonesische Tierschützer verurteilten das achtlose Verhalten des Zoobesuchers in Bandung, der seine brennende Zigarette im Affengehege entsorgte. Für sie ist der Vorfall aber auch bezeichnend für die prekären Zustände in den Tierparks des Landes. "Fast alle Zoos sind in einem schlechten Zustand", sagte der Aktivist Marison Guciano. Die Probleme reichten von den Käfigen über die Fütterung bis zur Gesundheit der Tiere.
 
Der Zoo in Bandung war bereits Anfang 2017 in die Schlagzeilen geraten, als schockierende Videos von abgemagerten Bären auftauchten. Die Tiere waren derart hungrig, dass sie ihre eigenen Exkremente aßen. Tierschützer forderten daraufhin die Schließung des rund 150 Kilometer südöstlich von Jakarta gelegenen Tiergartens.
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