Krieg und Hunger

Zehntausende Südsudanesen auf der Flucht

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UNO-Flüchtlingshochkommissariat fordert dringend mehr Geld.

Der Bürgerkrieg und der Hunger treiben immer mehr Menschen aus dem Südsudan zur Flucht ins Ausland. Allein seit Jahresbeginn seien 32.000 Südsudanesen im Nachbarland Sudan angekommen, teilte das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) am Sonntag mit. Dies seien weit mehr als erwartet - ursprünglich sei mit 60.000 südsudanesischen Flüchtlingen im Sudan im Gesamtjahr 2017 gerechnet worden.

Nun würden Zehntausende weitere Flüchtlinge erwartet. Viele der Ankommenden seien fünf bis sieben Tage zu Fuß unterwegs gewesen, 90 Prozent von ihnen seien Frauen und Kinder, erklärte das UNHCR weiter. "Viele treffen erschöpft und in schlechter Gesundheit ein, oftmals sind sie kritisch unterernährt."

Machtkampf eskaliert

Das UNHCR bat um Finanzhilfen von 158 Millionen Euro für die Geflohenen. Von dieser Summe habe das UNHCR bisher nur fünf Prozent aufgebracht.

Der Südsudan war 2011 vom Sudan unabhängig geworden. Aber schon im Dezember 2013 eskalierte ein lange schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem damaligen Stellvertreter Riek Machar zu einem Bürgerkrieg, der mit großer Grausamkeit ausgetragen wird. Nach Einschätzung von Hilfsorganisationen droht dem Land eine ernste Hungersnot.

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