Frankreich

Zug-Crash: Opfer von Anrainern bestohlen

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Opposition verlangt Aufklärung - Polizei spricht von Einzelfall.

Die Opposition in Frankreich hat Aufklärung von der Regierung zu einem Polizeibericht verlangt, demzufolge Opfer der schweren Zugkatastrophe vor einer Woche von Anrainern bestohlen wurden. Zunächst sei von einem "Einzelfall" die Rede gewesen, doch offenbar seien die Vorfälle "schwerwiegender" gewesen, sagte die konservative Kandidatin für das Bürgermeisteramt in Paris, Nathalie Kosciusko-Morizet, am Freitag dem Sender i-Tele.

Zug entgleist bei Paris



In einem Polizeibericht zu der Zugkatastrophe von Bretigny-sur-Orge am 12. Juli, hieß es, die Exekutive habe bei ihrer Ankunft am Unglücksort Bewohner aus angrenzenden Vierteln zurückdrängen müssen, weil diese die Rettungsfahrzeuge mit Wurfgeschoßen angriffen. "Einigen dieser Störer gelang es, sich persönliche Gegenstände anzueignen, die auf dem Boden verstreut oder auf den Opfern lagen", hieß es. In Polizeikreisen wurde versichert, es habe aber keine "massiven Plünderungen" gegeben. Bisher wurde nur eine Anzeige erstattet.

Bei dem schwersten Zugsunglück in Frankreich seit 25 Jahren waren sechs Menschen ums Leben gekommen und dutzende verletzt worden. Ein Intercity mit 385 Passagieren war am Bahnhof von Bretigny-sur-Orge im Departement Essonne entgleist. Der Zug wurde in zwei Teile gerissen, ein Teil raste auf den Bahnsteig des Bahnhofs. Ursache war offenbar ein loses Metallstück in einer Weiche.



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