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Finanzaufsicht zeigt OMV-Chef an

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Ruttenstorfer drohen im Falle einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft.

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Ruttenstorfer wird der Missbrauch von Insiderinformationen vorgeworfen, wie die Staatanwaltschaft Wien auf APA-Anfrage bestätigt. Die Anzeige sei am Mittwoch eingelangt, bestätige Staatsanwalt Gerhard Jarosch. Es gilt die Unschuldsvermutung.

5 Jahre Haft
Laut Verdacht der FMA habe Ruttenstorfer einen Insiderhandel begangen bzw. eine Insiderinformation missbraucht. Das Delikt ist in Paragraf 48b des Börsengesetzes geregelt. Laut Gesetz drohen einem "Primärinsider" bis zu fünf Jahren Haft, falls er durch unerlaubten Aktienhandel einen Vermögensvorteil von mehr als 50.000 Euro erzielt.

Hintergrund
Anscheinend geht es um den Kauf von mehreren OMV-Aktien im Wert von 620.444,5 Euro am 23. März dieses Jahres. Eine Woche später, verkaufte die OMV ihre Anteile an der ungarischen MOL, was scheinbar einen Anstieg der Aktien um 3,33 Prozent mit sich brachte, gleichzeitig verloren der ATX 4,16 Prozent und der europäische Ölbranchenindex 4,2 Prozent.

OMW "verwundert"
Der Mineralölkonzern OMV hat sich über die Anzeige der FMA "verwundert" gezeigt. "Die FMA hat uns in dieser Sache in keinster Weise kontaktiert", so OMV-Sprecherin Michaela Huber. Und dies, obwohl die ursprünglich Anfrage der FMA im April zu dem vermeintlichen Insidergeschäft an die OMV und nicht an Ruttenstorfer gegangen sei.

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