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Meinl-Rebellen wollen Karibik-Zahlungen nachgehen

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Großes Interesse herrscht rund um die entscheidene Hauptversammlung bei der MIP und MAI. Die "Rebellen" verschärfen bereits den Ton.

Kurz vor den entscheidenden Hauptversammlungen von Meinl International Power (MIP) und Meinl Airports International (MAI) am 28. Juli in Wien und Jersey verschärfen die "Rebellen" den Ton. Hans-Peter Dohr - einer der von den Rebellen ins Rennen geschickte Kandidaten fürs Direktorium von Meinl Airport und Meinl Power - forderte am Dienstag, die Verflechtungen von MIP und MAI mit der Meinl Bank radikal zu kappen. Er kündigte an, dass man "auch die Zahlungsströme an die Meinl Bank Gruppe in der Vergangenheit aufarbeiten" werde.

Leinen kappen
Insbesondere gehe es um jene Zahlungen an die Meinl-Karibikgesellschaften, die im jüngst publizierten Bericht der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) dargestellt würden, erklärte Dohr als "unabhängiger Kandidat für das Board".

Die Investoren hätten letztlich nur ein Ziel: Den Kurs wieder rasch nahe an den inneren Wert der Gesellschaft heranzuführen, die erlittenen Verluste von Aktionären und Zertifikatsinhabern zu minimieren und für die Zukunft Performance zu sichern.

Cash-Abfluss an die Bank
Bis heute, so argumentiert Dohr, seien von den 10 Euro je Aktie, die beim Börsegang (IPO) von MIP und MAI bezahlt werden mussten, "je rund ein Euro von der Meinl Bank abgesaugt worden." Gehe es nach den Vorschlägen des bestehenden Managements, drohe bei beiden Unternehmen ein weiterer Cash-Abfluss an die Bank von mindestens 62 Mio. Euro.

Das wollen die kritischen Aktionäre verhindern. Geht es nach den Vorstellungen der von den Rebellen nominierten "Board"-Leute, so seien alle Optionen für die Zukunft zu prüfen, keine auszuschließen. Dass es um Zerschlagung gehe, wird aber zurückgewiesen.

Tausend Formulare für die Teilnahme
Für die Hauptversammlungen am kommenden Montag gibt es jedenfalls großes Anlegerinteresse. Die "Presse" schrieb am Dienstag unter Berufung auf die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB), dass sie bis knapp vor Ende der "Deadline" für die Aktionärsversammlungen schon mehrere tausend Formulare für die Teilnahme an den HV's bearbeitet habe. Dabei sei das Interesse der Zertifikatsinhaber für die Hauptversammlung der MIP eindeutig größer als für jene der MAI.

Die beiden Hauptversammlungen finden fast zeitgleich in Wien (MIP) und Jersey (MAI) statt, obwohl viele Anleger in beiden Gesellschaften engagiert sind. Das hatte zahlreiche Anleger empört. Die Anmelde-Formulare stehen erst seit rund einer Woche zur Verfügung. Die OeKB versicherte aber, dass sie alle Formulare fristgerecht (Deadline dafür ist der kommende Freitag) an die Meinl-Unternehmen übergeben wird.

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