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ÖBB übernimmt Güterverkehr der ungarischen Bahn

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Die ÖBB stehen vor ihrer ersten Übernahme einer ausländischen Bahn. Die kolportierten Kosten: 400 Mio. Euro.

Wie die ÖBB-Güterverkehrstochter Rail Cargo Austria (RCA) am Dienstag mitteilte, hat die Privatisierungsbehörde in Budapest den Verkauf des Güterverkehrs der ungarischen Bahn, MAV Cargo, an die RCA und ihren Partner, die Raab-Ödenburger-Eisenbahn (RoEE) empfohlen. RCA und RoEE hätten sich im Bieterverfahren gegen die Konkurrenten als Bestbieter durchgesetzt, hieß es. Kolportiert wird eine Übernahmesumme von 102,5 Mrd. Forint (399 Mio. Euro).

In der letzten Bieterrunde waren neben den ÖBB noch zwei Bieter im Rennen gewesen: Ein Konsortium um die slowakischen Gesellschaften Spedtrans und Slavia Capital. Damit vergrößert die ÖBB ihr Gütertransportvolumen um etwa die Hälfte, also auf 26.000 Güterwaggons.

Angebot vor wenigen Tagen verdoppelt
ÖBB und Raaberbahn hatten erst vor wenigen Tagen ihr Angebot noch einmal verdoppelt. Die Raaberbahn als Partner hat den ÖBB laut Beobachtern noch einmal zusätzliche Vorteile verschafft. An dem Unternehmen sind die Republik Ungarn zu 57,4 Prozent, die Republik Österreich zu 36,4 Prozent und die RCA via Speditions Holding zu 6,2 Prozent beteiligt.

Offiziell ist der Verkauf damit noch nicht. Die Mitbewerber können Einspruch einlegen. Außerdem fehlt noch die Zustimmung der ungarischen Kartellbehörde und vor allem der Sanctus der ungarischen Regierung. Bis zum "Closing" des Privatisierungsverfahrens könnten daher noch einige Monate vergehen, so die ÖBB.

Regierungsbeschluss bis Anfang 2008
Nach der Wahl zum Bestbieter hoffen die ÖBB auf einen Abschluss der Übernahme des ungarischen Güterverkehrs zu Beginn des kommenden Jahres. Er erwarte den Regierungsbeschluss in Budapest zum Verkauf der MAV Cargo Anfang 2008, sagte ÖBB-Chef Martin Huber

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