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Raiffeisen machte 2008 rund 1 Mrd. Gewinn

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Trotz der Krise konnte die RZB 2008 einen neuen Gewinnrekord erzielen, an einen Rückzug aus Osteuropa denkt die Bank nicht.

In der Bilanz 2008 weist die börsenotierte Ostbankenholding der RZB für 2008 aber einen neuen Gewinnrekord aus, wie aus einer vorgezogenen ad-hoc-Veröffentlichung am Donnerstag hervorging. An einen Rückzug aus einzelnen Ländern im Osten denkt Raiffeisen nicht. Gestoppt wurde aber der Filialausbau. In der Ukraine und in Ungarn wird Personal abgebaut.

982 Mio. Euro Jahresüberschuss
2008 ist der Konzern-Jahresüberschuss nach Steuern und Minderheiten (Nettogewinn) um 17 Prozent auf 982 Mio. Euro angewachsen, teilte die Gruppe am Donnerstag mit. Die Zahlen sind erst vorläufig. Man habe damit trotz eines für alle "schwierigen" 4. Quartals aber die Ziele voll erreicht. Ein Ausblick für 2009 wurde vor den endgültigen Zahlen im März nicht gegeben. Grund für den Rekord sei der Zinsüberschuss, der um knapp 34 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro gestiegen sei.

Die Kreditrisikovorsorgen wurden auf 780 Millionen Euro praktisch verdoppelt. 2007 waren es 357 Millionen Euro gewesen. Die Bank sprach von einem "konservativen Risikoansatz", aber auch Spielraum bei der Abfederung zukünftiger Risiken.

Der Provisionsüberschuss war mit rund 1,5 Mrd. Euro um 20 Prozent höher als im Vorjahr. Das Handelsergebnis wuchs um 31 Prozent auf 168 Millionen Euro, während die Verwaltungsaufwendungen um 21 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro stiegen (2007: 2,2 Milliarden Euro).

Kein Rückzug aus Osteuropa
Für RI-Chef Herbert Stepic funktioniert das Geschäftsmodell der Gruppe auch in einem "außerordentlich" schwierigen Umfeld. Das belegten die Zahlen. "Die Raiffeisen International hat ihr langfristiges Commitment zur Region während der Russland-Krise des Jahres 1998 unter Beweis gestellt und leistet derzeit als Systembank einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Region", versicherte Stepic den langfristigen Verbleib in der Region.

Ergebnis zum Teil über Analystenerwartungen
Das vorläufige Jahresergebnis 2008 von Raiffeisen International (RI) wird von Wertpapierexperten von "im Rahmen der Erwartungen" bis "zum Teil über den Prognosen" bewertet. Für Analyst Paul Wessely von UniCredit Bank Austria kam die vorgezogene Publikation der vorläufigen Zahlen unerwartet. Er erklärt sich diesen Schritt mit den jüngsten Kurseinbrüchen.

Der Experte hebt in einer ersten Einschätzung zwei Faktoren hervor. Überrascht habe, dass es keine "good will"-Abschreibungen gegeben habe, dies dürfte die RI-Aktie kurzfristig wohl auch unterstützen. Ebenfalls positiv zu werten sei, dass die "loan provisions" stärker als erwartet gestiegen seien.

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