Geld

Stellenabbau bei allen Plänen für Opel

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Die deutsche Bundesregierung und die Länder prüfen am Freitag die Investoren-Konzepte. Magna, Fiat und Ripplewood verlangen eine hohe Staatsgarantie in Milliardenhöhe.

Im Ringen um die Rettung von Opel geht jetzt alles Schlag auf Schlag. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat für Freitag mehrere Bundesminister und die Ministerpräsidenten der Opel-Länder zu einem Krisentreffen in Berlin zusammengetrommelt. Die Runde will die Angebote der drei potenziellen Investoren prüfen. Interesse haben der italienische Fiat-Konzern, der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna sowie der US-Finanzinvestor Ripplewood.

Hohe Staatsgarantien verlangt
In ihren Konzepten für einen Einstieg bei dem angeschlagenen Autobauer verlangen alle drei Firmen nach Informationen der "Bild"-Zeitung hohe Staatsgarantien. So wolle Fiat rund sieben Mrd. Euro Bürgschaften beantragen. Magna möchte demnach gerne fünf Mrd. Euro Garantien, um mit einem Konsortium die Mehrheit bei Opel zu übernehmen. Ripplewood plant dem Bericht zufolge ebenfalls eine Mehrheitsbeteiligung über seine belgische Tochterfirma RHJ, hat aber einen Kreditbedarf unter fünf Mrd. Euro.

Stellenabbau
In allen drei Konzepten ist auch ein spürbarer Stellenabbau vorgesehen. Fiat wolle europaweit insgesamt 18.000 Arbeitsplätze streichen, auch in eigenen Fiat-Werken. Im Konzept von Magna sei von einem europaweit recht gleichmäßig verteilten Abbau von rund 10.000 Stellen die Rede. Auch das Ripplewood-Konzept sehe Stellenstreichungen in dieser Größenordnung vor.

Koch erfreut
Hessens Ministerpräsident Roland Koch begrüßte den Bieterkampf und versprach eine rasche und genaue Prüfung der Konzepte. Als Kriterien für die Aufnahme von Gesprächen nannte er die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, die Sicherung möglichst vieler Arbeitsplätze und den sorgsamen Umgang mit Steuergeldern.

Magna liegt vorn
Laut "Spiegel" liegt Magna in einem Geheim-Ranking des Mutterkonzerns General Motors auf Platz eins, dahinter folgen Ripplewood und Fiat.

Spitzentreffen
An dem Spitzentreffen in der Hauptstadt nehmen neben Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier auch Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) teil. Zudem sind die Ministerpräsidenten der vier Opel-Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Thüringen sind eingeladen. Opel beschäftigt in Deutschland rund 25.000 Mitarbeiter.

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