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Umbruch am Tankstellenmarkt

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Multis verkaufen immer mehr Tankstellen an Kleinanbieter. Zudem ändert sich das Kaufverhalten: Fast die Hälfte der Kunden besuchen die Tankstellenshops und kaufen nicht nur Benzin.

Österreichs Tankstellenmarkt ist zahlenmäßig zwar stabil, befindet sich aber trotzdem im Umbruch. Die kleinen Anbieter kaufen von den Multis zu, diese wiederum konzentrieren sich auf die frequenzstarken Standorte.

Reger "Tauschhandel"
Marktführer OMV gab laut der Fachzeitung "Erdöldienst" 60 Stationen ab und plant weitere 70 auf den Markt zu bringen. Fleißigster Käufer bisher waren die A1-Gruppe, AWI und Gutmann. Nach Abschluss aller Verkäufe wird die OMV noch über 400 Tankstellen haben.

Mitbewerber BP hat zwar auf den ersten Blick mehr Tankstellen, aber nicht alle werden von den Briten betrieben. Von den 463 Stationen gehören bereits 125 Stationen der Doppler-Gruppe, der Hochhausergruppe gehören 17 Tankstellen. Sie alle laufen unter dem Namen BP. Auch Shell bereinigte sein eigenes Netz und verabschiedete sich im Vorjahr von 11 Tankstellen. Esso blieb hingegen stabil, während Agip 26 Stationen an die ungarische MOL verkaufte. Übrig blieben 154 Stationen. MOL will hierzulande 100 Stationen errichten. 12 wurden mittlerweile von der Doppler-Gruppe übernommen, macht 37 gemeinsam mit den Agip-Tankstellen. Insgesamt kommen die Ungarn derzeit auf 70 Stationen.

Von den Kleinen ist die Doppler-Gruppe mit 210 Stationen der größte Anbieter. Zweitgrößter Anbieter ist die Raiffeisenfirma Genol (162 Stationen). Rang drei belegt Avia-Verbund mit 101 Tankstellen.

Trend zu Erdgastankstellen
Eindeutig festzustellen ist ein Trend hin zu Erdgastankstellen. Mittlerweile gibt es davon bereits 130 Gas-Tankstellen, womit eine nahezu flächendeckende Versorgung gewährleistet sei, so die Fachzeitung. Ganz anders sieht es bei dem Agrotreibstoff Superethanol (E85) aus. Trotz Unterstützung durch das Landwirtschaftsministerium gibt es lediglich 12 Tankstellen.

Tankstellenshops im Vormarsch
Ein Erfolg sind hingegen die Shops in den herkömmlichen Tankstellen. Jeder zweite kommt nicht mehr zum Tanken, sondern um im Shop einzukaufen, so der "Erdöldienst" mit Verweis auf OMV-Zahlen.

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