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Aktien sollen 120 bis 140 Franken kosten - Bis zu 212 Mio. Euro für Ausbau in Deutschland und Zukäufe - Unternehmen bis zu 870 Mio. Franken wert - Versandapotheke auch in Österreich aktiv

Die Versandapotheke Zur Rose setzt als viertes Unternehmen in diesem Jahr zum Sprung aufs Börsenparkett in Zürich an. Bis zu 230 Mio. Franken (212 Mio. Euro) will das Unternehmen bei Investoren einsammeln und in erster Linie in den Ausbau des Geschäfts in Deutschland stecken. Dort ist Zur Rose unter der Marke "DocMorris" tätig und erzielt fast die Hälfte des Umsatzes.

Zudem soll die Expansion in weitere Länder vorangetrieben werden - auch mittels Zukäufen. Zur Rose ist außerdem in Österreich und den Niederlanden aktiv. "Europa ist eine grüne Wiese, was den Arzneimittelversand angeht", sagte Firmenchef Walter Oberhänsli, der am Donnersteg in Zürich den Startschuss für das Initial Public Offering (IPO) gab.

Zur Rose will bis zum 5. Juli inklusive Mehrzuteilungsoption bis zu 1,9 Millionen neuen Aktien zum Preis von 120 bis 140 Franken platzieren. Gemessen am oberen Ende der Spanne wäre das Unternehmen aus Frauenfeld im Kanton Thurgau etwa 870 Mio. Franken wert. Die Zur-Rose-Aktien können außerbörslich bereits gehandelt werden. Der Handel an der Schweizer Börse SIX soll am 6. Juli starten.

Das vergangene Jahr schloss das Unternehmen wegen hoher Investitionen ins Wachstum bei einem Umsatz von 880 Mio. Franken mit einem Verlust von 13 Mio. Franken ab. Gegründet wurde die nach eigenen Angaben größte Versandapotheke Europas 1993 als Einkäuferverband von Ärzten, die in manchen Teilen der Schweiz Medikamente direkt an Patienten abgeben dürfen.

Der Börsengang liegt in den Händen von UBS und Berenberg, mit an Bord ist auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB). Im April war dem Zur-Rose-Rivalen Galenica der bisher größte Börsengang in Europa in diesem Jahr gelungen. Im Herbst hatte sich der deutsche Konkurrent Shop Apotheke dem Publikum geöffnet.

Die Schweizer Börse verzeichnete dieses Jahr bisher drei Neuzugänge. Zuletzt gab die Forschungsfirma Idorsia, die im Zuge der Actelion-Übernahme durch den US-Konzern Johnson & Johnson von der Biotechnologiefirma abgespalten wurde, ihr Debüt. Vergangenes Jahr hatten sich fünf Unternehmen aufs Börsenparkett in Zürich gewagt. Experten rechnen dieses Jahr mit einer ähnlichen Zahl von Börsengängen.

Auch in Deutschland ist nach einem verhaltenen Jahresauftakt das IPO-Geschäft angelaufen. Am Montag gab Delivery Hero den Startschuss und die Aktien des Essens-Lieferdienst Aktien finden offenbar reißenden Absatz.

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