Liederabend

Romantische Lieder zum Niederknien

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Jonas Kaufmann sang Schumann und Strauss im Konzerthaus.

Neben dem spanischen Tenorissimo Plácido Domingo gibt es weltweit noch genau einen Operntenor, der in der Lage ist, binnen weniger Minuten und ohne Probe einzuspringen: Jonas Kaufmann. Der fesche Bayer mit der schwarzen Lockenmähne und dem „Big Smile“ brillierte am Mittwoch anstelle des kurzfristig erkrankten Kollegen Klaus Florian Vogt als Florestan in Beethovens Fidelio unter Barenboim an der Mailänder Scala und rettete die Vorstellung.

Atemberaubend
Am Samstag beglückte der tenorale Superstar, der von der Bild-Zeitung zum schönsten Opernsänger der Welt ausgerufen wurde, bei einem maßlos überbuchten Liederabend im Wiener Konzerthaus seine Fans. Unter wildem Gekreische seiner zahllosen Verehrerinnen betrat „The World’s Greatest Tenor“, wie die New York Times ihn nennt, das Podium und sang, kongenial begleitet von Helmut Deutsch am Klavier, romantische Lieder von so berauschender Schönheit, dass dem Publikum schier der Atem stockte. Im ersten Teil Robert Schumanns harmonisch kühne Kerner-Lieder, nach der Pause dann Richard Strauss: lyrisch, schwermütig, sehnsüchtig, witzig – hinreißend. Zwanzig Minuten Applaus, Standing Ovations und Getrampel – und zahlreiche Zugaben.

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