In Briefen an Politiker

Arzt leugnet Gaskammern im KZ Mauthausen

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Der mutmaßliche Absender war bereits wegen ähnlicher Schreiben verurteilt worden.

Ein im Vorjahr verurteilter Arzt, der in Briefen an die Gemeinde und an die Gedenkstätte Mauthausen die Existenz von Gaskammern im ehemaligen KZ und den Holocaust an sich geleugnet hat, soll nun erneut Schreiben ähnlichen Inhalts an Gemeindepolitiker verschickt haben. Gemeindevorstand Walter Hofstätter bestätigte der APA am Donnerstag entsprechende Medienberichte. Es sei Anzeige erstattet worden.

Der 72-jährige Arzt hatte im März 2015 ein Jahr bedingt ausgefasst. Damals hatte er geschrieben, er habe sich mit eigenen Augen davon überzeugt, dass es in Mauthausen keine Gaskammern gegeben habe. Hitler und Deutschland seien nicht am Krieg schuld und der Holocaust sei eine Lüge.

Gräuelpropaganda und Sieger-Lügen

Diese Woche soll der Mann erneut Briefe ähnlichen Inhalts an Gemeindepolitiker von Mauthausen geschickt haben. Unter anderem soll er behaupten, dass es den Holocaust in Hitler-Deutschland ebenso wenig gegeben habe wie Gaskammern im KZ Mauthausen. Daher solle man aus der KZ-Gedenkstätte eine Dokumentationsstelle für alliierte Gräuelpropaganda und Sieger-Lügen machen.

Wie viele Briefe es sind, sei unklar, so Hofstätter, denn sie seien an die Gemeinderatsmitglieder privat gegangen, "auch an die Gemeindespitze". Einige hätten bereits Anzeige erstattet, darunter er selbst, so der Gemeindevorstand. Auch der Verfassungsschutz sei informiert worden.

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