Profi-Diebe

Bankomat-Gang narrt die Polizei

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Bisher haben die gejagten Ost-Gangster bei uns rund 500.000 Euro erbeutet. 

Sie arbeiten wie die Gang von George Clooney in den "Ocean’s“-Filmen: fabelhaft organisiert, fehlerlos und schneller, als die Polizei reagieren kann. Eine Bande von Ost-Gangstern hat sich darauf spezialisiert, nachts Bankomaten mit Brachialgewalt aus der Verankerung zu reißen und in gestohlenen Autos wegzuschaffen.

Grenzenlos
Erst schlugen die Banditen nur vor der eigenen Tür in der Slowakei und in Tschechien zu. Nachdem sie dort 110 Geldschränke aus Foyers von Geldinstituten am freien Land abgeschleppt hatten, blieb nur noch eine begrenzte Zahl von Zielobjekten übrig. Folge: Die Kriminellen kamen heuer im Frühjahr erstmals über die Grenze. Seither treiben sie heimische Fahnder zur Verzweiflung.

500.000 Euro
Denn vergangenen Dienstag landeten sie, wie berichtet, in St. Georgen im Attergau den bereits 14. Coup. Nur dreimal wurden sie durch den ausgelösten Alarm vertrieben. Gesamtbeute bei elf gelungenen Streichen in mittlerweile vier Bundesländern: rund 5000.000 Euro.

Perfekt organisiert
Die Polizei fand auch nach dem Diebstahl in St. Georgen wieder nur den leeren Geldschrank – in einem Wald, 30 Kilometer vom Tatort entfernt. Von den Tätern fehlt wie immer jede Spur. Trotzdem glaubt die Polizei, ihre Struktur zu kennen: Die Bande besteht aus mehreren Einsatztruppen. Jede spioniert ihren späteren Tatort aus, stiehlt ein Transportfahrzeug für den Bankomaten und von einem anderen Wagen die Kennzeichen. In Heilbrunn wurden die Täter überrascht und mussten einen in Italien entwendeten Audi mit Radkersburger Kennzeichen zurücklassen. Pointe dabei: Ein Heilbrunner bekommt oft Besuch aus Radkersburg. Die Gangster wussten offenbar, mit welchem Kennzeichen sie im Ort nicht auffallen. Sie wissen auch immer, wie lange eine Streife zum Tatort braucht. Zuletzt in St. Georgen waren es sieben Minuten. Die Polizei kam zu spät.

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