Steiermark

Rattengift: Ärztin verhinderte Mord

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Das Opfer musste vier Mal wegen Blutungen ins Spital, da wurde die Ärztin hellhörig.

Seniorendrama im Bezirk Leibnitz: Eine 66-Jährige soll versucht haben, ihren dementen Ehemann mit Rattengift zu töten. Nach anfänglichem Leugnen gestand sie die Tat: „Ich war mit der Pflege einfach überfordert.“ Im Haus des Ehepaares wurden eine Rechnung und das Gift in der Speisekammer gefunden.

Spital. Sein Leben verdankt das Opfer (77) einer aufmerksamen Ärztin im LKH Wagna. Vier Mal in einem Monat wurde der Mann mit Magenblutungen eingeliefert. Der Medizinerin, so die Staatsanwaltschaft Graz, kamen die Blutwerte suspekt vor, weil der Mann keine blutverdünnenden Medikamente einnahm, seine Blutwerte solches aber nahegelegt haben. Ein Laborbefund bestätigte dann Reste des Rattengiftes.

Ein konkreter Verdacht ­gegen die Ehefrau bestand anfangs nicht. Auch war sie es, die ihren Mann ins Spital gebracht hatte. Später verdichteten sich allerdings die Hinweise. Aus der Schachtel des Rattengiftes fehlten dann laut Ermittlern zwölf Gramm. Sie dürften dem Mann mit Kaffee verabreicht worden sein.

Über die Frau soll nach ­einer psychiatrischen Untersuchung die U-Haft verhängt werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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