Wien

Sex & Drogen: Razzia in JA Wien-Josefstadt

Teilen

Ein Prominenter Strafverteidiger soll die Wärter bestochen haben.

Nach bereits vor Monaten erhobenen Korruptionsvorwürfen gegen Justizwachebeamte in der Justizanstalt (JA) Wien-Josefstadt hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag eine Razzia in der JA veranlasst, bestätigte der Leiter der Starvollzugsdirektion, Peter Prechtl, einen "Falter"-Bericht. Für weitere Details verwies er auf die Staatsanwaltschaft, die sich zunächst aber bedeckt hielt.

Die Vorwürfe hat laut "Falter" eine Justizwachebeamtin bereits im Oktober des Vorjahres erhoben. Demnach soll ein prominenter Wiener Strafverteidiger Beamte mit Geld und "Sonderleistungen" bestochen haben, um Handys und Drogen für Klienten leichter in die Haftanstalt schmuggeln zu können. Die Revierinspektorin sagte demnach aus, dass der Advokat in seiner Kanzlei Kuverts mit Bestechungsgeld bereit gehalten habe. Die Beamtin rief dem Bericht zufolge in der Kanzlei verdeckt "für einen Kollegen" an, um besagtes Kuvert abzuholen. Von einer Sekretärin seien ihr dann mehrere Namen auf den Kuverts vorgelesen worden. Die Beamtin: "Ich war darüber entsetzt und schockiert."

Der "Falter" hatte im März berichtet, dass das Justizministerium seit Oktober von den Vorfällen gewusst, aber weder Telefonüberwachungen noch Observationen durchgeführt haben soll. Ein Sprecher von Justizministerin Beatrix Karl (V) hatte den Vorwurf der Untätigkeit zurückgewiesen, man habe den Fall ja angezeigt. Nach den Anschuldigungen der Beamtin habe man unter anderem Suchhunde in die Wäscherei der Justizanstalt Josefstadt geschickt, weil sich dort das Drogendepot für die Insassen befunden haben soll. Die Tiere hätten jedoch nichts gefunden.

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.