Wegen Rauchverbot

Wien: Symphoniker in U-Bahn verprügelt

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Um seine Zukunft als Berufsmusiker muss jetzt ein Symphoniker (48) zittern.

Auf dem Heimweg nach einer Tournee war Streicher Michael Buchmann in der Nacht auf Sonntag in Wien: „Am Nachmittag haben wir noch in Dortmund gespielt. Wir wurden zum Konzerthaus gebraucht. Es war schon Mitternacht und ich wollte mit der U-Bahn nach Hause.“

Der Symphoniker stand am Bahnsteig der U4-Station Karlsplatz in Fahrtrichtung Hütteldorf, als er den typischen Zigarettenqualm roch. „Ich sah drei Jugendliche und wies sie darauf hin, dass das Rauchen im U-Bahnbereich nicht erlaubt ist.“ Weil die jungen, vermutlich arabischen oder afghanischen Männer vorgaben, ihn nicht zu verstehen, wiederholte Buchmann sein Ansinnen in Englisch. Da spuckte ihm jener Kontrahent, der rauchte, mitten ins Gesicht.

Fürs erste einmal vier Wochen Krankenstand

Erbost ging der Musiker auf den Spucker zu, der ihm daraufhin einen Karate-Tritt gegen die Hand donnerte. „Ich hab zuerst gar nicht gespürt, dass da etwas passiert ist. Mehrere Zeugen mischten sich schlichtend ein, wir fuhren zusammen sogar noch zwei Stationen mit der U-Bahn, bis das Trio in der Pilgramgasse ausstieg.“ Da erst bemerkte er, dass sein linker Ringfinger „seltsam wegstand“. Sein Sohn (ein Freund von La Hong) und der Modeschöpfer brachten ihn ins UKH Meidling. Dort wurde ein komplizierter Drehbruch festgestellt, der Finger wurde eingerenkt und ist für mindestens vier Wochen eingegipst.

Ob Folgeschäden bleiben, ist noch nicht abschätzbar. Sonntag zeigte der Symphoniker den Raucher wegen schwerer Körperverletzung an. Danach sollte die Polizei den Fall übernehmen.

(kor)

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