Schächtung

Bauern sollen keine Schafe an Muslime verkaufen

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Ein Brief der Bezirkshauptmannschaft Murtal sorgt für Aufregung.

Große Aufregung in der Steiermark. Wie der Standard berichtet, soll die BH Murtal ein brisantes Schreiben an alle Schafbauern im Bezirk verschickt haben. Darin werden die betroffenen Landwirte darauf aufmerksam gemacht, dass bald das muslimische Opferfest (31.8-4.9.) ansteht und deshalb „keine kleinen Wiederkäuer an Personen verkauft werden dürfen, wenn der Verdacht besteht, dass diese Tiere geschächtet werden".  Im Brief wird auch darauf hingewiesen, dass es bei Muslimen üblich sei, „zu opfern und rituell, das heißt ohne vorangehende Betäubung, zu schlachten.“

Ein betroffener Bauer, der den Brief an den Standard weiterleitete, reagierte schockiert und ratlos. „Bei welchen Menschen besteht der Verdacht, dass sie Gesetze nicht einhalten?“ Zudem rätselt der Landwirt auch, nach welchen Parametern die Betroffenen ermitteln sollen, „ob es sich bei potenziellen Käufern um Menschen muslimischen Glaubens handelt, die zu Gesetzesbrüchen neigen. Das Ganze wirke daher wie ein Aufruf, generell nicht an Muslime zu verkaufen.

Peter Wagner, der Leiter der Veterinärdirektion von der Fachabteilung für Gesundheit und Pflegemanagement des Landes Steiermark, konnte auf Anfrage des Standard nicht klären, auf welcher Rechtsgrundlage das Schreiben verfasst wurde. Natürlich sei es zulässig, zu verkaufen. Gleichzeitig weist Wagner aber auch darauf hin, dass es Grund zur Sorge gibt. Im Bezirk Weiz seien im Vorjahr 79 Schafe illegal geschächtet worden.

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