Flucht

Auto-Diebe: Jetzt spricht der Boss

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Die Polizei fahndet nach ihm: In ÖSTERREICH packt er aus.

Am Montag präsentierte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) einen der größten Erfolge der "SOKO Kfz": Die Experten sprengten eine Hehlerbande mit Sitz in Wien und Hitzendorf (Steiermark), die Motoren und Getriebe von 291 gestohlenen Autos im Internet verkauft hat. Umsatz: bis zu 10 Millionen Euro. Die Einzelteile sind konfisziert, drei Täter sitzen in U-Haft, nur dem mutmaßlichen Bandenkopf Andreas W. gelang die Flucht auf die Philippinen.

Ermittler: »Wir werden ihn in einem halben Jahr haben«

Doch von Untertauchen keine Spur: Andreas W. gab ÖSTERREICH das erste Interview aus dem Versteck, als Beweis seiner Identität schickte er via E-Mail ein Foto seines Passes: "Ich poche auf meine Unschuld, lasse das nicht auf mir sitzen. Weder ich noch jemand aus meiner Firma gab Diebstähle in Auftrag oder hatte mit Kriminellen zu tun. Ich werde das beweisen."

Die Polizei ist ihm auf den Fersen, hat Zielfahnder auf ihn angesetzt. "Es ist nicht so einfach, es wird ihm aber bald das Geld ausgehen, in einem halben Jahr haben wir ihn", so Christian Stella, Landespolizeidirektor-Stv. des Burgenlands. Für Andreas W. gilt die Unschuldsvermutung.

Andreas W. im ÖSTERREICH-Interview: »Ich werde beweisen, dass ich nie etwas Unrechtes getan habe«

ÖSTERREICH: Die Polizei verdächtigt Sie der Hehlerei und des Betrugs. Was sagen Sie?

Andreas W.: Das ist ein Konstrukt des Ministeriums, das nicht der Wahrheit entspricht. Ich lasse das nicht auf mir sitzen. Ich habe noch nie etwas Unrechtes getan, ein Auto gestohlen oder so etwas in Auftrag gegeben, und kann das demnächst beweisen. Ich gehöre auch nicht zu einer kriminellen Organisation.

ÖSTERREICH: Wussten Sie, woher Sie Motoren beziehen?

Andreas W.: Ich habe immer darauf geachtet, wo ich Teile kaufe und dass die Motoren eine Originalnummer haben. Ich habe Ware ohne Nummer abgelehnt. Diese Motoren sind zurückgegangen. Ich belieferte große V W-,Porsche-,Mercedesund Audi-Niederlassungen. Ich hätte das nie tun können, wenn ich vermutete, dass die Ware illegal war.

ÖSTERREICH: Warum sind Sie geflüchtet?

Andreas W.: Ich hatte immer vor, über den Winter ins Ausland zu gehen. Ich wählte aber den Zeitpunkt, weil ich ahnte, dass etwas gegen mich im Gange ist. Ich telefoniere ständig mit Zeugen, die meine Unschuld mit eidesstattlicher Erklärung belegen. Ich poche auf meine Unschuld.

(prj)

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