Wien

Frank im Turbo-Wahlkampf

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Auch die Party kommt bei Frank Stronach im Wahlkampf nicht zu kurz.

Im Wahlkampf-Finale gibt Frank Stronach noch einmal alles. Jeden Tag sind mehrere Auftritte geplant. Dieses Wochenende ist Frank ganz im Party-Fieber: Heute steigt sein großes Geburtstagsfest – er wurde letzte Woche 81. Mit dabei im Magna Racino: Stargast Helene Fischer. Dafür lässt er sogar die Konfrontation mit der Opposition auf Puls 4 aus.

Am Samstag schon stand eine Gala in der Wiener Hofburg am Plan. Stronach rief zu einem Ideen-Wettbewerb auf: „Was würdest du tun, wenn du Bundeskanzler wärst?“ Der Sieger sollte mit einem 100.000-Euro-Scheck nach Hause gehen.

Frank geht auf Distanz zu Schwarz-Blau-Stronach

Ab morgen ist Stronach dann wieder im Wahlkampf-Modus. Im Interview mit ÖSTERREICH stellt er bereits klar: Aus Schwarz-Blau-Stronach wird nichts werden. Denn FPÖ-Chef Strache ist ihm „zu rechts“ und Vizekanzler Spindelegger (ÖVP) hält er nicht für den Gescheitesten.

Frank Stronach im Interview über Aggressivität im TV, Berufskiller und die FPÖ
"Spindelegger ist nicht der G’scheiteste"

ÖSTERREICH: Sie nehmen nicht mehr alle Einladungen zu TV-Auftritten selbst wahr. Haben Sie das Gefühl, dass Sie sich mit den aggressiven TV-Auftritten schaden?
Frank Stronach: Also, ich war nur beim Bucher zu laut, bei den anderen war ich sehr ruhig. Mit dem Bucher habe ich vielleicht ein bisschen zu forsch geredet. Aber er ist vor mir gesessen, mit steinernem Gesicht und hat viel Unwahrheit gesagt. Wenn meine TV-Auftritte kritisiert werden, dann sage ich: Ich weiß, wann ich punkte. Ich bin populär. Aber ich habe auch ein Team, das zeigen kann, was es kann. Es ist wichtig, dass die Leute sehen: Wenn mir etwas passieren würde, dann wird das Team Stronach weiter existieren.

ÖSTERREICH: Ihr Team hat Sie beim Thema Todesstrafe erstmals korrigiert …
STRONACH: Ja, das Team ist eben gegen die Todesstrafe. Aber es ist meine Ansicht, dass wir über die Todesstrafe für Berufskiller reden müssen. Wir müssen aufpassen, dass sich hier nicht mafiaähnliche Zustände entwickeln, beispielsweise durch die Ost-Mafia. In Italien wurden schon Richter und Staatsanwälte erschossen. In Südamerika sind solche Zustände überhaupt üblich. Dort werden von Drogenkartellen und der Mafia Hunderte Todesurteile vollstreckt, nur niemand spricht darüber.

ÖSTERREICH: Haben Sie Angst in Österreich?
STRONACH: Ich bin jedenfalls vorsichtig. Ich versuche beispielsweise, nie in finsteren Ecken zu parken.

ÖSTERREICH: Zurück zu den Wahlkonfrontationen: Zu FPÖ-Chef HC Strache waren Sie richtiggehend freundlich. Sie haben ihn sogar als Hecht bezeichnet. Warum?
STRONACH: Richtig, ein Hecht ist positiv, bringt Bewegung rein. Strache ist der Einzige außer uns, der sagt, was in der Regierung falsch läuft. Wenn er nicht wäre, wäre alles nur eine lauwarme Sache. Aber im Unterschied zur FPÖ steht das Team Stronach für Wirtschaftskompetenz. Die Diskussion zwischen Glawischnig und Faymann hat ja gezeigt: Die beiden haben sich die Hände gehalten. Motto: Wir tun uns nicht weh. Wir machen eine Koalition.

ÖSTERREICH: War Ihre Zurückhaltung bei Strache eine Annäherung für Schwarz-Blau-Stronach?
STRONACH: Also für mich ist die FPÖ einfach zu rechts. Die müssen erst beweisen, dass sie es nicht sind. Und das braucht Zeit und kann nicht in ein paar Monaten bewiesen werden. Im Moment ist mir die FPÖ zu wenig konstruktiv.

ÖSTERREICH: Beim Thema Zuwanderer sind Sie auch anderer Meinung. Sie sagen, Zuwanderer sollen nicht nach ihrer Religion beurteilt werden. Wenn Spindelegger sagt, dass er bevorzugt Christen aus Syrien in Österreich aufnehmen will, wie ist dazu Ihre Meinung?

STRONACH: Das ist ein großer Fehler von Spindelegger. Wie kann man da unterscheiden, wenn jemand blutend oder krank vor einem liegt? Will er dann unterscheiden, ob jemand Christ ist oder nicht? Bei dieser Aussage hat Spindel-
egger nicht mitgedacht. Er ist wohl nicht der G’scheiteste, sonst sagt man so etwas nicht.

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