Köstinger:

"Ich will Vorbild für Mädchen sein"

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VP-Nachhaltigkeits-Ministerin Elisabeth Köstinger spricht über ihre Pläne

Die Vertraute von Kanzler Kurz will kleine Bio-Bauernhöfe, Umwelt und Frauen stärken.

ÖSTERREICH: Was ist Ihr Hauptziel als Ministerin?

Elisabeth Köstinger: Wir haben es zum ersten Mal geschafft, dass es ein echtes Nachhaltigkeitsressort – mit Landwirtschaft, Umwelt, Energie und Tourismus – gibt. Das ist auch eine große Chance für umweltfreundliche kleinere bäuerliche Betriebe. Ich komme selbst aus einem Biobauernhof. Das liegt mir sehr am Herzen.

ÖSTERREICH: Ist Ihr neuer Job eine Rückkehr zu Ihren Wurzeln?

Köstinger: Sicher, Landwirtschaft ist der Bereich, aus dem ich komme. Durch meine Herkunft bin ich seit jeher harte Arbeit gewohnt und weiß auch, wie wichtig es ist, zusammenzuarbeiten.

ÖSTERREICH: Sie sind auch in der Regierung, weil der VP-Kanzler ausreichend Frauen in seinem Team wollte …

Köstinger: Es war und ist auch absolut entscheidend, dass es eine ausgewogene Verteilung zwischen kompetenten Frauen und Männern gibt. Wir feiern 2018 ein Jubiläum: 150 Jahre Landwirtschaftsministerium und ich bin die erste Frau an der Spitze dieses Ministeriums. Ein wichtiger Schritt.

ÖSTERREICH: Wollen Sie auch eine Eisbrecherin für andere Frauen, etwa aus dem bäuerlichen Bereich, sein?

Köstinger: Absolut! Aber nicht nur für Frauen aus dem bäuerlichen Bereich. Wir haben teilweise immer noch zu festgefahrene Strukturen und es ist wichtig, bereits bei jungen Mädchen anzusetzen und ihnen zu zeigen, dass sie ebenso viel erreichen können wie Männer. Da möchte ich ein Vorbild sein.

ÖSTERREICH: Ihr Koalitionspartner FPÖ hat den Klimawandel immer wieder in Zweifel gezogen …

Köstinger: Dass wir in vielen Bereichen nicht einer Meinung sind, ist klar, aber wir haben sehr ambitionierte Umwelt-Ziele festgelegt, die auch mit der FPÖ abgesprochen sind. Wir wollen die erneuerbare Energie extrem ausbauen. Und wir sind klar gegen Gentechnik und Atom.

ÖSTERREICH: CETA wird ratifiziert werden. Viele Menschen fürchten da eben Genmanipulation …

Köstinger: Bei Handelsabkommen ist es extrem wichtig, dass wir europäische Standards sicherstellen. Das ist bei CETA zu 100 Prozent gewährleistet. Und darauf werde ich auch bei künftigen Handelsabkommen achten. Unsere Lebensmittelstandards dürfen nicht untergraben werden. Das ist eine rote Linie. I. Daniel

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