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Partei zertrümmert sich

Pilz soll selbst an brisantem Papier mitgearbeitet haben

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In einer Krisensitzung am Dienstagnachmittag kämpfte Partei ums Überleben.

Wien. Team Stronach plus #metoo-Alarm – so stellt sich die Liste Pilz derzeit ihren Wählern dar. Die Partei zertrümmert sich sieben Monate nach ihrem Parlamentseinzug selbst.

8.755 Euro Gehalt für
Verzicht auf Mandat

Aktuell dreht sich alles um die Pilz-Abgeordnete Martha Bißmann. Sie hätte Pilz Platz machen sollen und wäre dafür von Obfrau-Job bis Nationalratsgehalt fürstlich entlohnt worden. Das wurde in einem Deal festgeschrieben, den Kolba nach Bißmanns Absage erbost ­veröffentlichte. Laut Kolba schrieb das Papier Bißmann. Diese sagt, Pilz selbst war daran maßgeblich beteiligt.

Das Problem: Dass Bißmann für ihren Mandatsverzicht Geld bekommt – nämlich ein Gehalt von 8.755 Euro wie als Mandatarin – ist möglicherweise strafrechtlich relevant. Politologe Hubert Sickinger erklärt auf Twitter: „Für die Strafbarkeit reicht bereits das Fordern eines Vorteils für die Vornahme oder Unterlassung eines Amtsgeschäftes.“ In der Liste fliegen jetzt die Fetzen. Noch-Klubchef Peter Kolba hält Bißmanns Verhalten für „untragbar“ und „lächerlich“. Die Männer in der Liste drohen ihr gar mit Ausschluss. Die Frauen sind hingegen solidarisch, heißt es.

Bißmann wiederum kritisiert den Druck, den die Männer im Klub auf sie ausgeübt hätten. „Ich finde, einer der Männer soll für Pilz Platz machen“, sagt sie zu oe24.TV. Dienstagnachmittag verbarrikadierte sich das ganze Team für Sitzung mit Open End in den Klubräumen.

D. Knob
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