Neuwahl nach 3. März?

Schicksals-Wahlen für Koalition

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Wie Faymann & Spindelegger jetzt um die Macht kämpfen.

„Ich werde mich jetzt sicher nicht in Schadenfreude üben“, sagt VP-Chef Michael Spindelegger nach dem Wehrpflichtsieg im Gespräch mit ÖSTERREICH – und lächelt.

Noch soll die Koalition schließlich halten. Ab jetzt beginnt für Spindelegger und SP-Kanzler Werner Faymann freilich der Dauerwahlkampf: Die Schicksalswahlen für die Regierung finden schon in 5 Wochen – am 3. März – statt.

Behält VP in NÖ Absolute, wird’s eng für Regierung
Spindelegger schaltet nach dem Volksbefragungs-Sieg den Turbo an: Er wird sich an der Seite von VP-Landeschef Pröll selbst im NÖ-Wahlkampf engagieren.

Die VP hofft nach der Volks­befragung in Pröll-Country, die Absolute halten zu können – trotz Stronach.

Für die SPÖ schaut es in Niederösterreich dagegen äußerst düster aus. Ein schwarzer Triumph in St. Pölten würde die Koalition gefährden – laut neuester Umfrage stürzt die SPÖ bei der Landtagswahl auf ent­täuschende 24 % ab.

Faymann im Wahlkampf, SP will in Kärnten siegen
Die SPÖ muss all ihre Hoffnungen auf Kärnten setzen: Derzeit prognostizieren Um­fragen der SPÖ einen Sieg im Haider-Land. Faymann und sein Team wollen deshalb dort die Sensation schaffen – und Rot-Grün erreichen.

Sollte am 3. März doch FPK-„Landesvater“ Gerhard Dörfler als Erster durchs Ziel gehen, wäre die Regierung in Wien stark gefährdet. Die Scharfmacher in der VP (aber auch „Spindi“) wollen dann das Gebot der Stunde nützen und noch im Juni Neuwahlen wagen.

Scharfmacher in beiden Parteien wollen Neuwahl

Sollte die ÖVP in Niederösterreich jedoch die Absolute verlieren und die SPÖ in Kärnten gewinnen, würde in der SPÖ das Häupl-Lager nach Neuwahlen rufen.

Dann wäre die Heeres-Niederlage vergessen – und die SPÖ im Aufwind.

Nach Heeres-Debakel: Häupl schlägt zurück
„Manche suchen einen Schuldigen und finden ihn in mir“, kontert Wiens Bürgermeister Michael Häupl im ­ÖSTERREICH-Gespräch nun seinen Kritikern. Niederösterreichs SP-Landeschef Sepp Leitner hatte Häupl zuvor wegen der Befragung über die Wehrpflicht kritisiert.

Häupl ätzt jetzt in ­ÖSTERREICH retour: „Ich kann Freund Leitner die Angst nehmen, ich werde mich in seinen sicher kreativen und hoffentlich auch wirklich sehr erfolgreichen Wahlkampf nicht einmischen.“

Aber nicht nur die Roten in Wien und Niederösterreich sind einander nicht mehr grün. Nach der für die SPÖ gefloppten Heeresbefragung ist ein Vielfronten-Streit in der SPÖ ausgebrochen:

Bundes-SP sauer auf Länder
In der Bundes-SPÖ etwa ist man – freundlich ausgedrückt – sauer, dass sich die SPÖ-Landeshauptleute aus Salzburg, Gabi Burgstaller, und Steiermark, Franz Voves, für die Wehrpflicht ausgesprochen hatten. Die zwei Landeschefs wiederum gehen zunehmend auf Distanz zur Bundes-SPÖ.

Explosion nach Landtagswahlen? Auch Gewerkschaftskreise beäugen die Bundes-SPÖ skeptisch. „Bis zu den Landtagswahlen am 3. März werden sich alle zurückhalten. Wenn die aber für uns schiefgehen, könnte es knallen“, droht ein SP-Mann…

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