Graz & Salzburg als Vorbilder

Stenzel: Alkohol-Verbot in Wiener City

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Extremer Vorschlag in Wien:  Die rot-grüne Stadtregierung hält sich noch zurück.

Urinflecken an Hauswänden, Erbrochenes auf der Straße: Die Wiener Innenstadt verkommt auf einigen Plätzen und Ecken zur Ekelzone. Nun reicht es Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP). Gegenüber ÖSTERREICH fordert sie ein Alkoholverbot „in kritischen Vierteln“. Konkret denkt sie etwa an das berühmt-berüchtigte Bermuda-Dreieck, wo die Erinnerung vieler Nachtschwärmer im Alkoholnebel verschwindet, an den Morzinplatz oder den Schwedenplatz.
Letzterer ist der eigentliche Auslöser der Debatte, weil er bis 2016 mit Millionenaufwand umgestaltet werden soll: „Bei der Bürgerversammlung ist klar geworden, dass eine bauliche Neuplanung sinnlos ist, wenn man die Exzesse der Nachtszene nicht in den Griff bekommt.“ Bei ÖSTERREICH meldeten sich besorgte Bürger, die auch für den Karlsplatz ein Alkoholverbot fordern.
Derzeit stoßen sie und Stenzel bei der rot-grünen Stadtregierung aber noch auf wenig Gegenliebe: Stadtvize Renate Brauner und Stadträtin Ulrike Sima (SPÖ) erklären sich auf Anfrage von ÖSTERREICH für unzuständig. Aus dem Büro von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) gab es bislang keine Stellungnahme.


Positive Erfahrungen in 2 Landeshauptstädten

Dabei haben Graz und Salzburg mit ähnlichen Verboten gute Erfahrungen gemacht. In Graz verärgerte die Drogen- und Obdachlosenszene auf dem Hauptplatz Bürger und Touristen. In Salzburg gab es Gewaltexzesse auf der Lokalmeile Rudolfskai, bei denen regelmäßig Flaschen und Dosen als Waffen eingesetzt wurden.

SALZBURG:

Stenzel: Alkohol-Verbot in Wiener City
© oe24

Verbot seit 2007. „Es ist vor Lokalen viel ruhiger geworden. Und die Jugendlichen haben nun keine Wurfgeschosse (Dosen) mehr in der Hand“, so Stadtvize Harry Preuner (ÖVP).

GRAZ:

Stenzel: Alkohol-Verbot in Wiener City
© oe24

Verbot seit 2012. „Am wichtigsten Platz der Stadt muss man sich nicht ansaufen“, sagt Stadtchef Siegfried Nagl (ÖVP).
Seit dem Verbot gebe es weniger Belästigungen.
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