„Diktatorische Führung“

Tiroler Gemeinde versinkt im Chaos

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In einer kleinen Tiroler Gemeinde geht es drunter und drüber. Eine Aufregung jagt die nächste.

Eigentlich ist Buch ein beschaulicher Ort im Tiroler Unterland. Dennoch kommt die 2.500 Einwohner große Gemeinde seit Monaten nicht zur Ruhe. Ein Aufreger jagt den nächsten. Nun kam es zur Eskalation.

Rücktritte

Zunächst musste vergangenen März Bürgermeister Otto Mauracher (Freie Bürgerliste) wegen umstrittener Grundstückskäufe zurücktreten. Auf Neuwahlen verzichtete man damals, stattdessen einigte man sich im Gemeinderat auf Marion Wex als neue Orts-Chefin. Gegen die neue Bürgermeisterin regt sich nun aber massiver Widerstand. Gleich zehn Gemeinderatsmitglieder reichten ihren Rücktritt ein und warfen Wex eine „diktatorische Führung“ vor.

In einem Brief sprechen die zurückgetretenen Mandatare von „Hetzkampagnen, Misstrauen, Schuldzuweisungen, anonymen Strafanzeigen sowie anonymen Beschuldigungen an den gesamten Gemeinderat“. Sie fordern nun Neuwahlen. Die Bürgermeisterin versteht die Aufregung nicht. Gegenüber der Tiroler Tageszeitung sagt Wex: „Ich bedauere das Ganze, aber es ist, wie es ist. Bei schwierigen Sachen müssen wir einen Konsens finden. Dafür wurden wir gewählt“.

Aufregung ums Wasser

Unterdessen sorgt auch ein Wasser-Skandal in der kleinen Gemeinde für Unruhe. Im Vorjahr stellte sich heraus, dass Wasser aus der mit Antimon belasteten Blaikner Quelle regelmäßig ins Trinkwassersystem eingeleitet worden ist. Und das, obwohl die BH dies schon 2003 verboten hatte. Unternehmer müssen nun viel Geld investieren, um trinkbares Wasser zu haben. Den Bürgern reicht’s langsam. Eine ältere Frau macht ihren Ärger gegenüber der TT Lift: „Da trinke ich lieber einen Almdudler als dieses grausige Wasser.“

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