Politik Insider

SPÖ & ÖVP rüsten sich für Neuwahl

Teilen

Warum SPÖ und ÖVP-Strategen auf eine vorgezogene Nationalratswahl setzen.

In den Regierungsparteien rüstet man sich derzeit für einen Wahlkampf. Freilich nicht für eine allfällige Neuauflage der Bundespräsidentenwahl, sondern für eine vorgezogene Nationalratswahl. Derzeit scheinen sowohl Rote wie auch Schwarze von einem eher raschen Ende der klein gewordenen Großen Koalition auszugehen. Sollte die Hofburg-Wahl zudem wiederholt werden, würde das zusätzlichen Sprengstoff für die Koalition bedeuten.

Taktik 1: FPÖ mit einer
 Neuwahl »überfordern«

Vor allem in der roten Welt überlegen Strategen, ein mögliches Dacapo des Duells zwischen dem Grünen Alexander Van der Bellen und dem Blauen Norbert Hofer für ein Koalitions-Aus zu nutzen:

Die SPÖ-Strategen glauben, dass die FPÖ dann ihr Geld und ihre Kraft völlig auf den Hofburg-Wahlkampf auslegen würde und mit einer Nationalratswahl ein bis zwei Monate später finanziell und organisatorisch überfordert wäre.

Außerdem setzen die Roten in diesem Szenario darauf, dass dann Norbert Hofer „nicht mehr Spitzenkandidat bei Nationalratswahlen sein“ könne – egal, ob er das Hofburg-Rennen schaffen würde oder nicht.

 Denn die SPÖ-Strategen bereiten ihr Wunschduell – SPÖ-Kanzler Christian Kern gegen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache – vor. Strache sehen sie dabei als leichteren Gegner als Hofer an.

Mitarbeiter des US-Wahlkampf-Gurus Stanley Greenberg sollen jedenfalls bereits in Wien sein, um die Lage für die SPÖ auszuloten.

Taktik 2: Wut der Wähler wieder verraucht

Auch in der ÖVP wälzt man bereits Neuwahlpläne. Hier soll Wahlkampf-Top-Profi Alois „Luigi“ Schober angeblich beratend für ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner unterwegs sein. Ein ÖVP-Stratege meint, dass bei zwei zeitnahen Wahlen – etwa Hofburg-Wahl am 25. September und Nationalratswahl am 18. Dezember – die „Wut der Wähler auf das System sich bei der Hofburg-Wahl entladen“ würde. Dann hätten SPÖ und ÖVP bei der „Nationalratswahl wieder Chancen auf Platz eins“.

Fragt sich bloß, ob das nicht ein gefährliches Spiel mit dem Feuer für Christian Kern und Reinhold Mitterlehner ist …

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.