Wolfgang Fellner

Das sagt ÖSTERREICH

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Koalition als radikaler Neu-Anfang

Die neuen Koalitionen in Wien und Oberösterreich sind ein Vorgeschmack auf turbulentere Zeiten in der Bundespolitik.

Die Zeit der Großen Koalitionen scheint vorbei zu sein. SP &VP richten sich auf neue Allianzen ein:

Bei Schwarz läuft alles in Richtung Blau. Bei den Roten versucht es Häupl - trotz innerem Drang zu einer SP-VP-Koalition - wieder mit Rot-Grün.

Schwarz-Blau in OÖ wird Generalprobe für Bund

Die schwarz-blaue Koalition bekommt Vorbild-Charakter für den Bund.

Erstens weil Josef Pühringer das wahre Mastermind der ÖVP ist. Bisher war Pühringer ein strikter Gegner jeder Koalition mit der FPÖ. Wenn die Ehe mit den Blauen in OÖ funktioniert, könnte aus dem Saulus ein Paulus werden.

Zweitens: Werden ÖVP und FPÖ in Linz Freunde, dann läuft die nächste Regierungsbildung auf Bundesebene wohl in Richtung Schwarz-Blau.

Die rot-grüne Koalition in Wien wird der exakte Gegenentwurf zum OÖ-Experiment. Häupl setzt bewusst noch einmal auf Grün, um klare Signale in der Bildungs-und Flüchtlingsfrage zu setzen.

Zwar nerven die Grünen den deutlich gestärkten "Burgamasta" extrem, weil er statt in Radwege lieber in Wirtschaftsaufschwung und Arbeitsplätze investieren würde -aber Häupl weiß: Die nächste Bundeswahl 2018 wird zum Duell Faymann-Strache. Sie wird so polarisieren wie das Wien-Duell. Und gewinnen kann die SPÖ nur mit einer kompletten Neu-Ansage - die Große Koalition will keiner mehr.

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