Die EU muss Mut beweisen und einen Neustart wagen.
Die Griechen stürzen von Tag zu Tag tiefer ins Chaos. Egal wie das Vertrauensvotum von Papandreou heute (nach Redaktionsschluss) ausgegangen ist – dem Land ist nicht mehr zu helfen.
Eine völlig chaotische Regierung, die nicht mehr weiß, was sie tun soll. Keine Perspektive für eine Übergangs-Regierung, die noch chaotischer als die jetzige werden wird. Auch intern zerstrittene Parteien. Und dazu eine Stimmung im Land, die so verzweifelt und so aggressiv ist, dass jedes Spar-Konzept der EU-Troika nicht einmal für eine Märchenstunde taugt.
Keine Regierung – weder Papandreou noch seine Nachfolger – kann ein Land gegen die Bevölkerung führen. Und die Griechen lehnen jeden EU-Rettungsplan (der eisernes Sparen bedeutet) so vehement ab, dass die vereinbarten Ziele schlicht unerreichbar sind.
Damit ist natürlich auch allen Finanz-Experten klar: Es werden sich keine Investoren mehr finden, die (trotz der hohen EFSF-Garantien) blöd genug sind, für das de facto bankrotte Griechenland Anleihen zu zeichnen.
Eine Pleite der Griechen ist mittlerweile für Europa verkraftbar. Die EU-Spitze muss jetzt Mut beweisen – und einen Neustart wagen.