Irak

ISIS-Milizen rufen "Islamisches Kalifat" aus

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Chef Baghdadi zum "Chef aller Muslime" ernannt

Die Jihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS) hat ein "Kalifat" ausgerufen. In einer am Sonntag im Internet veröffentlichten Audiobotschaft verkündete die Organisation die Schaffung dieser vor fast hundert Jahren verschwundenen islamischen Staatsform. Zudem ernannte die ISIS ihren Chef Abu Bakr al-Baghdadi zum "Kalifen" und damit zum "Chef aller Muslime".

Großoffensive der irakischen Armee
Die ISIS hatte am 9. Juni eine Offensive gegen die Regierung in Bagdad begonnen. Die radikale Sunnitengruppe brachte seitdem große Teile des Nordirak unter ihre Kontrolle. Die irakische Armee startete unterdessen eine Großoffensive, um die von den ISIS-Terroristen eingenommenen Gebiete, unter anderem die zentral gelegene Stadt Tikrit, zurückerobern.

Die ISIS kämpft auch im benachbarten Syrien gegen die dortige Regierung. Ihr Ziel war stets die Gründung eines grenzübergreifenden islamischen Staates in der Region. Der syrische Arm des Terrornetzwerks Al-Kaida - die Al-Nusra-Front - und andere islamistische Rebellen in Syrien haben nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte vom Samstag einen Gegenangriff auf die ISIS gestartet.

Extreme Gewalt
ISIS-Extremisten haben in Syrien nach Angaben von Menschenrechtlern acht Menschen getötet und gekreuzigt. In Deir Hafer im Osten der Provinz Aleppo habe ISIS am Samstag acht rivalisierende Aufständische hingerichtet, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag.

Die Männer seien anschließend auf dem zentralen Platz des Dorfes ans Kreuz geschlagen worden und sollten dort drei Tage lang hängen bleiben. Ein neunter Mann sei in Al-Bab nahe der türkischen Grenze acht Stunden lang gekreuzigt worden, er habe die grausame Bestrafung aber überlebt.
 

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