Immofinanz-Prozess

10 Jahre Haft für Millionen-Manager?

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Verfahren gegen erkrankten Ex-Vorstand Gertner wird ausgeschieden.

tag startete in Wien der Prozess gegen Ex-Immofinanz-Chef Karl Petrikovics und vier weitere Angeklagte. Die Vorwürfe lauten auf Untreue und Bildung einer kriminellen Vereinigung – es drohen bis zu zehn Jahre Haft. Der Anleger-Skandal um die Immofinanz, im Zuge dessen Tausende Private teils ihr gesamtes Geld verloren, ist in diesem Strafprozess kein Hauptthema.

Geheime Aktiendeals im Visier des Staatsanwalts
Staatsanwalt Volkert Sackmann warf den Angeklagten vor, sie hätten sich mittels geheim gehaltener Aktienoptionsgeschäfte auf Kosten der beteiligten Unternehmen persönlich bereichert. Sie hätten mit Aktienkäufen und -verkäufen, die sie mit Krediten aus dem Konzern fremdfinanzierten, Millionen verdient, ohne selbst ein Risiko eingegangen zu sein. Teils funktionierte das System, laienhaft ausgedrückt, wie Wetten auf ein Fußballspiel, das bereits stattgefunden hat. Laut Anklageschrift entstand durch die Trans­aktionen ein Schaden von 32 Millionen Euro.

Angeklagt sind neben Petrikovics sein Vorstandskollege Christian Thornton, Ex-Constantia-Privatbank-Aufsichtsratsvize Helmut Schwager und der Treuhänder Ernst Hable. Der fünfte Angeklagte, Ex-Immofinanz-Vorstand Norbert Gertner erschien wegen Krankheit nicht, das Verfahren gegen ihn wurde ausgeschieden. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.

Zu Beginn legten die Beschuldigten ihre teils beachtlichen Vermögensverhältnisse offen. So verfügt Petrikovics über 30 Mio. Euro, Hable über 40 bis 45 Mio. Euro. Die Verteidiger wiesen die Vorwürfe gegen ihre Mandanten zurück.

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