Elf Beschuldigte auf der Anklagebank im Wiener Landesgericht.
Fast dreizehn Jahre nach der Pleite der Internetfirma YLine (Y-Line) wird nun ein Strafprozess geführt. Frühere Vorstände und Aufsichtsräte, insgesamt elf Angeklagte, müssen sich ab Mittwoch im Großen Schwurgerichtssaal im Wiener Landesgericht vor einem Schöffengericht verantworten. Im Herbst 2001 war die börsenotierte Internetfirma in Konkurs gegangen.
Die Anklage spricht von Untreue, gewerbsmäßigen schwerem Betrug, betrügerischer Krida und grob fahrlässiger Beeinträchtigung der Gläubigerinteressen, der Strafrahmen reicht bis zu zehn Jahren Haft. Allein der durch die Untreuhandlungen bei der YLine verursachte Schaden beläuft sich laut Anklageschrift auf über 26 Mio. Euro. Hauptangeklagter ist Ex-Firmenchef Werner Böhm. Der heute 49-Jährige hat alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe immer bestritten.