Fake-News-Gefahr ist hier besonders groß. Jeder vierte Österreicher nutzt die Plattform zumindest monatlich.
TikTok erfreut sich in Österreich großer Beliebtheit. So nutzen 2,1 Millionen Menschen hierzulande die Kurzvideo-App zumindest monatlich und damit beinahe jede vierte Person. Zahlen dazu teilte das Unternehmen erstmals mit. In Deutschland sind es mit 20,9 Millionen monatlichen Nutzerinnen und Nutzern ziemlich exakt zehnmal so viele.
Vor allem Jüngere tummlen sich hier
Dabei dürfte die Plattform des chinesischen Eigentümers Bytedance speziell bei jüngeren Personen punkten, wie nicht zuletzt der Jugend-Internet-Monitor 2023 von Saferinternet.at zeigte. Demnach nutzen 68 Prozent der elf bis 17-Jährigen in Österreich die Video-App, 80 Prozent davon täglich. Damit lag TikTok aber noch hinter anderen Plattformen wie WhatsApp (96 Prozent), Youtube (94 Prozent) und Instagram (75 Prozent).
Laut Umfrage von TikTok meinen 64 Prozent der Nutzer in Deutschland, dass TikTok ihnen dabei helfe, sich frei auszudrücken. 62 Prozent der Nutzer sagen, dass TikTok ihre Wahrnehmung von anderen Menschen und Kulturen verbessert habe und ca. die Hälfte gibt an, sich durch TikTok als Teil einer Gemeinschaft von Menschen mit ähnlichen Interessen und Werten zu fühlen.
Falsch- und Desinformation
TikTok gerät aber immer wieder auch ins Kreuzfeuer der Kritik. So fiel die Plattform wiederholt durch Videofluten an Falsch- und Desinformation auf. Die EU-Kommission hat deswegen bereits ein Verfahren gegen TikTok eingeleitet. EU-Digitalkommissar Thierry Breton hatte das Unternehmen wegen der "Verbreitung von illegalen Inhalten" und "Falschinformationen" auf der Plattform zuvor verwarnt. TikTok begegnet etwa Falschinformationen in Bezug zum Nahost-Krieg mit der Einrichtung einer eigenen Leitstelle. Seit Beginn des Krieges wurden laut eigenen Angaben Hunderttausende Videos gelöscht und Tausende Live-Übertragungen gestoppt.
Auch Sicherheits-Warnungen
Auch gibt es vonseiten zahlreicher Behörden Sicherheitsbedenken zu TikTok. Nachdem mehrere Staaten von den USA bis Frankreich sowie die EU-Kommission ein TikTok-Nutzungsverbot auf dienstlichen Geräten angekündigt hatten, setzte es auch in Österreich ein TikTok-Verbot auf Diensthandys im Bereich des Bundes. Später zogen mehrere Bundesländer nach. Grund dafür seien Sicherheitslücken, die der App "weitreichende Zugriffe auf Betriebssystem und Gerät" erlauben, hieß es damals.