Sieben Millionen Italiener sind mit Problemen am Arbeitsmarkt konfrontiert. Neben 3,48 Millionen Arbeitslosen im ersten Quartal müsse man weitere 3,5 Millionen Personen mit unsicheren Arbeitsverhältnissen oder in Teilzeitarbeit dazurechnen. Besonders in Süditalien sei die Lage schwierig, warnen Experten.
Der Gewerkschaftsverband klagte über eine "dramatische Beschäftigungssituation" und machte Druck auf die Regierung Renzi für zusätzliche Initiativen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und für mehr Stützungsmaßnahmen. Seit Beginn der Krise 2008 sei die Zahl der Arbeitslosen und der Personen, die auf die Suche nach einem Job verzichtet haben, um 50 Prozent gewachsen.
Trotz einiger Signale des Wirtschaftsaufschwungs, die Italien nach über zwei Jahren Rezession nun bemerkt, wird die Zahl der Arbeitslosen bis Ende 2014 weiterhin wachsen, schätzen Experten. Besonders belastet sind die Industrie und die Baubranche, in denen in den letzten fünf Jahren 732.000 Jobs verloren gegangen sind.
Im ersten Quartal kletterte die Arbeitslosigkeit auf den Rekordwert von 13,6 Prozent, das waren um 0,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2013. Ein so hoher Wert sei seit Beginn der Erhebung 1977 noch nie ermittelt worden, teilte die Statistikbehörde Istat mit. Im April betrug die Arbeitslosigkeit 12,6 Prozent, das waren um 0,6 Prozent mehr als im Vergleichsmonat 2013.