A-Tec: Rückgang bei Ergebnis und Neuaufträgen

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Der Mischkonzern von Mirko Kovats musste im 2. Quartal einen noch stärkeren Ergebnisrückgang als im Auftaktvierteljahr hinnehmen. In den nächsten Monaten könnten weitere Umstrukturierungen anstehen.

Das Periodenergebnis sackte um 62 Prozent auf 8,3 Mio. Euro ab, im gesamten Halbjahr lag es mit 22,6 Mio. Euro um 51,1 Prozent tiefer. Die Umsatzerlöse gingen im 2. Quartal um 9,3 Prozent auf 771 Mio. Euro zurück, im Halbjahr betrug das Minus 9,7 Prozent auf 1,463 Mrd. Euro.

Das EBIT stieg im 2. Quartal um 11,1 Prozent auf 31,1 Mio. Euro, im Halbjahr legte es um 5,3 Prozent auf 69,8 Mio. Euro zu. Der Mitarbeiterstand per 30.6. wurde binnen Jahresfrist massiv um 1.704 oder 12,3 Prozent auf 12.206 verringert.

Der Einbruch bei den Auftragseingängen verschärfte sich im 2. Quartal mit minus 63 Prozent auf 303 Mio. Euro, im Halbjahr betrug der Rückgang 53 Prozent auf 729 Mio. Euro. Der Auftragsstand per 30.6. lag dagegen mit 2,710 Mrd. Euro noch um 4,8 Prozent über Vorjahr.

Die Nettoverschuldung der Gruppe stieg seit Ende 2008 leicht an auf 293 (288) Mio. Euro. Damit betrug das Net Gearing 85,5 Prozent (Ende 2008: 92,5 %, Ende Juni 2008: 72,8 %). Das Eigenkapital wird mit 342,4 Mio. Euro per 30.6. ausgewiesen, nach 311,6 Mio. Euro Ende 2008. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich so leicht von 11,3 auf 12,7 Prozent.

Bei längerer Krise weitere Umstrukturierungen

Sollte sich die globale Finanz- und Wirtschaftskrise heuer weiter verschärfen bzw. auch 2010 andauern, so sind bei A-Tec "mit großer Wahrscheinlichkeit weitere Umstrukturierungsaufwendungen notwendig, die die Ergebnisentwicklung beeinflussen werden", erklärte das Unternehmen am Dienstag weiter im Ausblick.

In der Division Anlagenbau mit der AE&E-Gruppe sichere der derzeit vorhandene Auftragsbestand die Grundauslastung bis weit in das Jahr 2010. Für die 2. Hälfte 2009 werde aber eine weiterhin zurückhaltende Investitionsbereitschaft der Industriekunden erwartet. Angepeilt werde erneut ein Umsatzplus, der Auftragseingang werde aber deutlich unter Vorjahr liegen. Im Halbjahr setzte man 769 Mio. Euro um (+16 Prozent), erzielte 29 Mio. Euro EBIT (+1,4 Prozent) und zählte 5.097 Mitarbeiter (+7,9 Prozent).

Besonders starker Personalabbau bei ATB

Die Division Antriebstechnik (ATB-Gruppe), bei der es den stärksten Personalabbau gegeben hat, sehe sich 2009 einem "unverändert sehr schwierigen Marktumfeld" gegenüber. Das Geschäft mit Projects Motors laufe weiterhin planmäßig, Industrial Motors werde auch 2009 von starker Verringerung bei Industriemotoren und Antrieben für Haus- und Gartenanwendungen geprägt sein. Die Division werde heuer bei ausgeglichenem Betriebsergebnis weniger umsetzen.

Die Mitarbeiterzahl der ATB-Gruppe verringerte sich im Jahresabstand um 1.922 oder 30,1 Prozent auf 4.467 per Ende Juni. Bereinigt um Geschäftsbereiche, die als aufgegeben - also zum Verkauf gestellt - ausgewiesen sind, sank die Beschäftigtenzahl infolge von Restrukturierungen um 14,2 Prozent auf 4.282; dabei gab es allein bei Industrial Motors einen 27,4-prozentigen Rückgang. Der Halbjahrs-Umsatz der Antriebs-Division brach um 20 Prozent auf 161 Mio. Euro ein, das EBIT blieb stabil bei 6,8 Mio. Euro.

In der Division Werkzeugmaschinenbau erwartet das Management für die EMCO-Gruppe signifikante Rückgänge im Auftragseingang und damit sinkende Umsätze. Die Dörries Scharmann Technologie (DST) spüre die Rezession dagegen bisher kaum, 2009 werde ähnlich erfolgreich wie 2008. Der Divisions-Umsatz sank im Halbjahr um 8,5 Prozent auf 146 Mio. Euro, das EBIT schrumpfte um ein Drittel auf 7,2 Mio. Euro, die Mitarbeiterzahl sank um 5 Prozent auf 1.607.

Volatiler Kupferpreis

In der Division Minerals & Metals werde der Kupferpreis erheblich schwanken, im 2. Halbjahr zwischen 5.500 und 7.000 US-Dollar pro Tonne - Ende Juni waren es heuer 4.967 Dollar gewesen, ein Jahr davor 8.510 Dollar/t. Hinzu komme noch eine Dollar-Volalität. Die Absatzlage dürfte sich im 2. Halbjahr wieder erholten, das Absatzniveau 2009 werde aber unter 2008 liegen, heißt es. Die Umsätze brachen im 1. Halbjahr um 46 Prozent auf 263 Mio. Euro ein, das EBIT sank um 13,6 Prozent auf 28,6 Mio. Euro, die Mitarbeiterzahl ging wegen Kapazitätsanpassungen um 6,9 Prozent auf 1.008 zurück.

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