Abziehendes Spekulantengeld macht Asien Probleme

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Das Ende des billigen Geldes rückt langsam näher - und wirft Schatten auf Asien. Fast schon panikartig ziehen Investoren derzeit dort ihr Geld ab. Sie fürchten, dass die US-Notenbank Fed im September das Tempo ihrer Staatsanleihen-Käufe drosseln könnte und damit weniger als bisher die Konjunktur stützt. Das aus den Schwellenländern abziehende Geld setzt die dortigen Währungen massiv unter Druck.

Indien und Indonesien leiden schon jetzt darunter. Malaysia, Thailand und die Philippinen gelten als gefährdet. "Der Rückenwind, den Asien in den vergangenen fünf bis zehn Jahren verspürt hat, verliert an Kraft und wird in manchen Fällen sogar zum Gegenwind", sagt Andrew Swan vom Vermögensverwalter BlackRock. Denn nun rächt sich, dass Länder wie Indien oder China die Jahre mit hohen Wachstumsraten nicht für dringend nötige Strukturreformen genutzt haben.

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Viele Staaten haben sich in der Vergangenheit auf billige Kredite verlassen, um ihr Wachstum zu befeuern. Das hinterlässt Spuren: Die Verschuldung der Privatwirtschaft in Asien schnellte nach Berechnungen der Investmentbank Nomura auf 165 Prozent der Wirtschaftsleistung hoch, vor der asiatischen Finanzkrise Ende der 1990er-Jahre waren es 127 Prozent. Das Geld ist nicht immer gut angelegt. So schaffte China zwar ein Spitzentempo beim Wachstum, doch leer stehende Gebäude und ganze Geisterstädte sind ein Anzeichen für zu hohe Investitionen im Bau. Dazu sind viele Branchen im Land, wie etwa der Schiffsbau, von Überkapazitäten geprägt.

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