Accor baut Geschäft um - Anleger enttäuscht

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Europas führende Hotelkette Accor baut ihr Geschäft um und will so die Rendite in die Höhe treiben. Der neue Accor-Chef Sebastien Bazin teilte das Unternehmen in zwei Sparten auf: HotelServices, die das lukrative Geschäft mit Franchise-Hotels betreibt, und HotelInvest, wo die eigenen Hotels gebündelt werden.

"Ich will, dass Accor die Hotelkette mit den weltweit besten Ergebnissen und der besten Bewertung wird", sagte Bazin am Mittwoch. Genauere Ziele für das Unternehmen nannte der Manager nicht, der erst seit drei Monaten an der Accor-Spitze steht. Allerdings sei der Dreijahres-Plan, den sein Vorgänger Denis Hennequin 2012 auf den Weg gebracht hatte, nun obsolet.

An der Börse wurde das Vorhaben mit Enttäuschung aufgenommen. Die Aktie fiel um bis zu 5,5 Prozent auf ein Sieben-Wochen-Tief von 31,71 Euro. Ein Händler sagte, die Anleger hätten auf den Verkauf weiterer Hotels gehofft, um so die Bargeldausstattung des Unternehmens zu stärken. Doch das steht nun nicht an, sagte der ehemalige Finanzinvestor Bazin: "Es tut mir leid, wenn wir euch da enttäuschen müssen. Hätten wir unser Vermögen verkauft, dann hätte das unser Wachstum belastet." Hennequin hatte dagegen noch Hotels abgegeben und das Geld in den schneller wachsenden Schwellenländern investiert.

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Accor besitzt anders als wichtige Wettbewerber wie InterContinental, Marriott oder Starwood viele seiner Hotels selbst. Das bindet aber mehr Kapital, als nur Lizenzen an Franchisenehmer auszugeben. Die Gewinnmarge war deswegen 2012 mit 9,3 Prozent weniger als ein Drittel dessen, was InterContinental geschafft hatte.

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