Erste Skigebiete müssen schließen

Wegen Schneemangel: Droht jetzt Kurzarbeit in den Skigebieten?

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Erste Skigebiete müssen aufgrund der Wetterlage bereits schließen – eine Besserung ist so bald nicht in Sicht. In anderen Ländern wird nun schon die Einführung der Kurzarbeit diskutiert.

Grüne Wiesen, Temperaturen um die 15 Grad und Sonnenschein in den Weihnachtsferien: Die warmen Temperaturen und der fehlende Schneefall machen nicht nur den österreichischen Skigebieten zu schaffen. In der Schweiz laufen sogar schon Verhandlungen über die Kurzarbeit. "Für die Bahnen, die jetzt stillstehen, braucht es eine unkomplizierte Kurzarbeitszeitregelung", so Nicolo Paganini, der Präsident des Schweizer Tourismus-Verbands gegenüber blick.ch. 

Auch in Österreich ist die Lage gleichermaßen angespannt. Einige Skigebiete, vor allem kleinere, mussten den Betrieb aufgrund des fehlenden Schnees bereits einstellen. Darunter das Familienskigebiet Sternstein in Bad Leonfelden (Bezirk Urfahr-Umgebung) – dort sind die Skipisten seit 1. Jänner geschlossen. Auch das Skigebiet Hochlecken in Altmünster im Bezirk Gmunden verkündet auf der Website, dass die Lifte vorerst stillstehen. Und auch in Niederösterreich auf der Gemeindealpe Mitterbach im Bezirk Lilienfeld ist derzeit nur eingeschränkter Betrieb möglich. 

Stornierungen noch nicht spürbar

Im Gegensatz zu den Skiliftbetreibern zeigt sich der österreichische Tourismus noch optimistisch. "Die Leute, die schon gebucht haben, werden wohl kommen", sagte Walter Veit, der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), am Dienstag zur APA. "Meinem Wissen nach hat es zwischen Weihnachten und Dreikönige keine Stornierungen wegen Schneemangels gegeben. Die Gäste sagen ihren Urlaub ja nicht ab, wenn von zehn nur fünf Lifte laufen." Sollte es jedoch innerhalb der kommenden Woche weiterhin so ein Tauwetter geben, werde es da und dort keine neuen Buchungen mehr geben.

"Dass der Jänner schwächer wird, war schon im Vorhinein klar. Die Gäste aus Russland und der Ukraine, die sonst zu den orthodoxen Feiertagen gekommen wären, fehlen heuer. Und auch der englische Gast fällt in manchen Bereichen aus", erklärte Veit, der selbst ein Hotel im Salzburger Tourismusort Obertauern betreibt. "Die Stammgäste stehen aber grundsätzlich zu ihren Häusern und ihrer Region. Und die, die mit dem Auto anreisen, fahren dann durchaus fürs Skifahren einmal in die höheren Skigebiete, etwa nach Obertauern oder aufs Kitzsteinhorn."

In den vergangenen zwei Tagen seien die Temperaturen wieder deutlich gesunken, im Höhenbereich liege man aber nach wie vor nicht klar im Minus. "Die Pisten halten das gut aus, weil es jetzt kühler geworden ist. Aber es gibt Pistenabschnitte, wo man gerne mehr Schnee hätte. Und bis 2.000 Meter Seehöhe wird es in den kommenden Tagen weiterhin nicht möglich sein, zu beschneien", so Egger. Mit dem kommenden Wochenende seien dann kühlere Temperaturen angesagt, allerdings würden sich die Prognosen derzeit ständig ändern.

Bleibt es so warm, dürften vor allem die weniger hoch gelegenen Skigebiete in Bedrängnis geraten, wie auch die Bilder der Webcams zeigen. In Werfenweng, Lofer oder Eben im Pongau etwa sind viele Pisten zur Zeit geschlossen. Noch aber sind die Hauptpisten offen und die Talabfahrten möglich. Andernorts fehlt hingegen der Schnee völlig: Auf der Postalm ist nur das Zauberteppich-Förderband für Anfänger geöffnet, auch in Goldegg ist nur ein Übungsbabylift in Betrieb. Am Karkogel in Abtenau ist aktuell gar kein Skifahren oder Rodeln möglich, und die Zinkenlifte bei Hallein hatten laut Medienberichten diesen Winter bisher überhaupt erst einen einzigen Tag offen. 

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