Insolvenz

Alpine-Pleite: Letzte Chance für 5.000 Jobs

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Verhandlungen über Auffanglösung: Auch die Regierung schaltet sich massiv ein.

Die Rekordpleite der Alpine hat für eine Schockwelle am heimischen Arbeitsmarkt gesorgt. Der zweitgrößte österreichische Baukonzern musste am Mittwoch mit 2,56 Mrd. Euro Insolvenz anmelden. Knapp 5.000 Alpine-Mitarbeiter in Österreich sind betroffen. Hinzu kommen 1.400 Zulieferbetriebe, von denen 80 laut Kreditschutzverband „ernsthaft“ gefährdet sind. Dann stünden weitere 1.000 Menschen auf der Straße.

Konsortium aus Baukonzernen soll Alpine auffangen
Auf Hochdruck wird übers Wochenende an einer Lösung gearbeitet, um die Alpine-Jobs zu retten. Eine Auffanggesellschaft aus anderen Baukonzernen soll den gesunden Österreich-Teil der Alpine übernehmen. Masseverwalter Stephan Riel verhandelt u. a. mit Porr, Strabag und Swietelsky. Auch Sozialminister Hundstorfer und Kanzler Faymann sind involviert. Bis Dienstag soll die Auffanglösung stehen. Es muss rasch gehen, damit auf den Alpine-Baustellen weitergearbeitet werden kann.

Die Regierung will zudem Hunderte Millionen für zusätzliche Konjunkturmaßnahmen lockermachen. Und es sollen Bauprojekte des Bundes (Schulen, Kindergärten, Hochwasserschutz) vorgezogen werden.

Kleinen Alpine-Lieferanten will Wirtschaftsminister Mitterlehner (ÖVP) mit Betriebsmittel-Haftungen helfen. Es gehe darum, Dominoeffekte zu vermeiden. Einer direkten Geldspritze für die Alpine erteilte Mitterlehner eine Absage: „Wir haben schon über 100 Mio. Euro an Haftungen übernommen.“
 

Arbeitslosigkeit steigt über Niveau von 2009

Zwei von drei Österreichern haben einer aktuellen Umfrage zufolge Angst um ihren Job.

Angesichts der aktuellen Pleitewelle (Alpine, Niedermeyer, der Personaldienstleister MPS) steigt die Job-Angst der Österreicher. Einer aktuellen Umfrage zufolge sind 63 Prozent in Sorge, dass sie ihren Job verlieren könnten. Die Arbeitslosenzahlen steigen von Monat zu Monat, im Mai waren bei uns 330.000 Menschen ohne Job. „Österreich ist in einer wirtschaftlich schwierigen Phase“, sagt Wifo-Arbeitsmarktexperte Helmut Mahringer. Die Arbeitslosigkeit werde heuer über das Niveau des Krisenjahres 2009 steigen.

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