Die Sanierung des ehemaligen Kokerei-Geländes des Linzer Stahlkonzerns verschlingt 2010 den größten Teil der Fördermittel des Umweltbundesamtes, berichtete das "WirtschaftsBlatt". Allein für 2010 sind 32 Mio. Euro zugesagt. Weil insgesamt aber nur 50 Mio. Euro zur Verfügung stehen, werden für 150 weitere tickende Zeitbomben nur mehr 18 Mio. übrig bleiben.
Die voestalpine will die Altlasten ihrer Kokerei beseitigen. Bis 2015 soll der Boden von Benzol und Teerablagerungen befreit sein. Kostenpunkt: rund 150 Mio. Euro. 7,5 Mio. Euro muss das Unternehmen selbst tragen, 142,5 Mio. bekommt es Förderung - 32 Mio. Euro davon im Jahr 2010.
Gemäß Altlastenreport habe das Umweltbundesamt aber insgesamt nur 50 Mio. Euro pro Jahr zu vergeben. Für - laut Umweltministerium - weitere "150 ausgewiesene sanierungsbedürftige Altlasten mit erheblicher Gefährdung" bleiben somit nur rund 18 Mio. Euro übrig.
Die voestalpine verteidigte den hohen Förderanteil gegenüber der Zeitung und spricht vom "bei weitem größten und aufwendigsten Altlastensanierungsprojekt, das das Unternehmen je betrieben hat". "Je höher die Förderpriorität, desto höher die Fördersumme für das Unternehmen oder die Gemeinde", begründet Umweltbundesamts-Leiter Stefan Weihs die Entscheidung. Einen Rechtsanspruch auf die Förderung bestehe laut Experten nicht.
Auch bei der langfristigen Planung bis 2050 gebe es eine budgetäre Unterdeckung von fast 43 Mio. Euro pro Jahr, heißt es in dem Artikel. Um die fast 54.000 Altlasten in Österreich wie vorgesehen bis dahin zu sanieren, wären nach Schätzung des Umweltbundesamtes insgesamt rund 3,7 Mrd. Euro nötig, das entspricht einem jährlichen Bedarf von 92,5 Mio. Euro.