Amazon-Chef Bezos kauft die "Washington Post"

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Eine der renommiertesten Zeitungen der USA wechselt den Besitzer und geht ausgerechnet an einen Internetunternehmer: Amazon-Chef Jeff Bezos blättert 250 Millionen Dollar (189,35 Mio. Euro) für die "Washington Post" hin. Damit wird ein Blatt verkauft, das seit Jahrzehnten das politische Geschehen in den Vereinigten Staaten mit prägt.

Donald Graham, Chef der Washington Post Company, führte am Montag die schwierige Lage der Zeitungsbranche als Grund für den Verkauf ins Feld. Bezos, dessen Vermögen sich nach Schätzungen auf 28,2 Milliarden Dollar (21,36 Mrd. Euro) beläuft, sei ein "einzigartig guter neuer Besitzer", sagte Graham.

Bezos zeigte sich zuversichtlich für die Zukunft und versprach: "Die Werte der 'Post' werden sich nicht ändern." Die bisherigen Verantwortlichen sollen in ihren Ämtern bleiben, darunter Herausgeberin Katharine Weymouth und Chefredakteur Martin Baron. Zusammen mit der "Washington Post" gehen auch mehrere kleinere Blätter an Bezos, etwa die ebenfalls im Großraum Washington beheimatete "Fairfax County Times" oder die spanischsprachige "El Tiempo Latino".

Die börsennotierte Washington Post Company stellt sich schon seit Jahren neu auf. Zu ihr gehören unter anderem ein Bildungsanbieter, lokale Fernsehstationen und ein Kabelnetz-Betreiber. Das Unternehmen wird seinen Namen nach Abschluss des Zeitungsverkaufs ändern, der bis zum Ende des Jahres erwartet wird. Ein neuer Name sei aber noch nicht gefunden, hieß es.

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