Trotz Appells der EU-Kommission.
Der weltgrößte Stahlproduzent ArcelorMittal hält trotz eines Appells der EU-Kommission an seinen Plänen zur Streichung von rund 1.300 Arbeitsplätzen im belgischen Lüttich fest. "Derzeit ist es nicht vorstellbar, die Pläne zu ändern", sagte Top-Manager Robrecht Himpe am Dienstag nach einem Treffen von Branchenvertretern und Politikern bei der EU-Kommission in Brüssel. EU-Industriekommissar Antonio Tajani hatte zuvor den Konzern öffentlich darum gebeten, die Entscheidung zu verschieben, bis die EU-Kommission einen Aktionsplan für die Stahlindustrie verabschiedet habe. Dieser soll die kriselnde Branche unterstützen.
ArcelorMittal hatte Ende Januar mitgeteilt, wegen schlechter Auftragslage sieben von insgesamt zwölf Produktionslinien in und um Lüttich zu schließen und Stellen zu streichen. Gewerkschaften und Politikern hatten dagegen protestiert. Nach Unternehmensangaben fielen in den ersten neun Monaten 2012 in diversen Werken des Bassins von Lüttich Verluste von mehr als 200 Mio. Euro an. Eine Besserung sei nicht in Sicht. Bereits bei der Schließung der Hochöfen Ende 2011 waren 800 Arbeitsplätze verschwunden.
"Wir können uns ansehen, was möglich ist", sagte Himpe. "Wir werden alle positiven Elemente berücksichtigen. Aber kann das eine Entscheidung ändern? Das glaube ich nicht." Dem Unternehmen seien die Hände durch "sehr strikte" belgische Gesetze gebunden, die bestimmte Prozeduren vorschrieben, wenn ein Industrieplan bekannt gegeben werde.