ArcelorMittal schreibt wieder schwarze Zahlen

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Der weltgrößte Stahlhersteller ist nach drei Quartalsverlusten in Folge in die Gewinnzone zurückgekehrt. Netto wies der Konzern für das dritte Quartal einen Überschuss von 903 Mio. Dollar (607 Mio. Euro) aus. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von 14 Mio. Dollar gerechnet. Im Vorquartal hatte der Konzern noch einen Nettoverlust von 800 Mio. Dollar verbucht.

ArcelorMittal hat in den Monaten Juli bis September die ersten Anzeichen einer Erholung gespürt, erklärte Vorstandschef Lakshmi Mittal und zeigte sich für das kommende Jahr optimistisch. ArcelorMittal rechnet mit einer weiteren schrittweisen Erholung, auch wenn das operative Umfeld schwierig bleibe.

Das EBITDA brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 81 % auf 1,59 Mrd. Dollar ein. Gegenüber dem zweiten Quartal bedeutet dies allerdings einen Anstieg von 30 %. Damit lag der Konzern im Rahmen seiner eigenen Prognose, aber leicht unter den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz lag im abgelaufenen Vierteljahr bei 16,2 Mrd. Dollar und damit leicht über den Markterwartungen. Für das laufende vierte Quartal rechnet ArcelorMittal mit einem Ebitda von 2 bis 2,4 Mrd. Dollar.

Konzernchef Lakshmi Mittal sagte, sein Unternehmen habe im dritten Quartal erste Anzeichen für eine Erholung gesehen. Im Laufe des Jahres 2010 werde sich die Lage voraussichtlich allmählich verbessern. Die Auslastung der Kapazitäten werde im vierten Quartal auf etwa 70 % von 61 % im dritten Quartal hochgefahren.

Die Stahlbranche befindet sich in der schwersten Krise seit Jahrzehnten. Die Nachfrage wichtiger Kunden wie die Automobilindustrie und aus dem Maschinenbau war im Zuge der Wirtschaftskrise eingebrochen. Zwar mehren sich die Anzeichen für eine Erholung der Schwerindustrie. In der Branche herrscht jedoch Uneinigkeit darüber, wie nachhaltig diese sein wird. Einige Branchenvertreter befürchten, dass sich die Erholung als Strohfeuer erweisen könnte und die Kunden nur ihre leergeräumten Lager auffüllen. "Der Markt ist sehr labil", hatte am Dienstag auch Salzgitter-Chef Wolfgang Leese gesagt. Die Erholungstendenzen der vergangenen Wochen seien nicht von Dauer.

Entsprechend nervös reagiert der Markt auf Aussagen, die hinter den bisherigen Erwartungen zurückbleiben. Der Markt könnte den Ausblick von ArcelorMittal auf das vierte Quartal als Anzeichen für ein Abwärtsrisiko im Jahr 2010 deuten, sagte UBS-Analyst Andrew Snowdowne. Die Aktie von ArcelorMittal reduzierte im Handelsverlauf ihre Kursverluste. Die Papiere von ThyssenKrupp notierten zeitweise über 4 %im Minus, die von Salzgitter gaben über 3 % nach.

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