Flugstopps

Aschewolke: Lauda verzichtet auf Klage

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„Zu teuer und riskant“: Fly­niki-Chef Niki Lauda entgingen durch die isländische Aschwolke Millionen, von einer Klage sieht er jetzt ab.

Infolge der Aschewolke, die nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull den europäischen Flugverkehr tagelang lahmgelegt hatte, entstand den Airlines ein Schaden in Millionenhöhe. Allein Flyniki-Chef Niki Lauda entging durch den von der Republik Österreich verhängten Flug-Stopp ein Umsatz von 12 Mio. Euro, der reine Schaden betrug laut Lauda 6 Mio. Euro.

Der Airline-Chef ließ deswegen eine Klage prüfen – sowohl gegen die britische Flugbehörde VACC (Volcanic Ash Advisory Centre), aufgrund deren – rein computersimulierten – Messungen das Flugverbot verhängt wurde, als auch die Republik Österreich als Entscheidungsinstanz.

50-50-Chance

Nun entschloss sich Lauda, von einer Klage abzusehen: „Das ist enorm kompliziert, kostet Zeit und ist sauteuer“, so der Airliner auf ÖSTERREICH-Anfrage. Außerdem sei die Chance, zu gewinnen, zu gering: „Mein Anwalt gibt mir eine 60-%-Chance, ich selber 50 %. Das steht sich nicht dafür“, resigniert Lauda, und kündigt an, dass Entscheidungen zu Flugverboten künftig die Airlines selbst tragen müssten

AUA prüft weiter Schadenersatz-Klage

Die Austrian Airlines prüfen indessen weiter eine Schadenersatz-Klage wegen der Flugverbote vom April infolge der Vulkanaschewolke aus Island. "Für uns ist das Thema noch nicht abgehakt", so AUA-Sprecher Martin Hehemann. Wenn, dann werde man in dieser Frage gemeinsam mit der Lufthansa bzw. dem Verband der Europäischen Airlines (AEA) vorgehen. Ob man allenfalls auch ohne AEA den Klagsweg beschreiten werde, ließ der AUA-Sprecher offen.

Die Höhe des Schadens durch die Flugverbote hat die AUA nie allein für sich beziffert. Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber hatte den Schaden für den Gesamtkonzern aber mit fast 200 Mio. Euro angegeben.

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