AUA: Russland-Flugrechte in Gefahr

Teilen

Weil die AUA nach dem Verkauf an die Lufthansa nicht mehr österreichisch sei, stellen die Russen die Verkehrsrechte für Österreich in Frage.

Als ob die AUA nicht genug Probleme hätte, muss sie auch um ihre Verkehrsrechte nach Russland bangen. Denn nach dem Verkauf an die deutsche Lufthansa ziehen die Russen in Zweifel, dass die AUA noch eine österreichische Airline ist – ein mehrheitlich österreichischer Eigentümer ist aber Bedingung für die zwischen Russland und Österreich ausgehandelten Rechte.

Wie bei KLM und Swiss

Zur Klärung der Situation haben die Russen Österreich eine befristete Bewilligung der Flugrechte bis Ende November erteilt. Bei der AUA und im Verkehrsministerium wird auf die im Zuge des Verkaufs u.a. für solche Probleme etablierte Stiftungskonstruktion verwiesen. Ähnliche Lösungen habe Russland auch bei Air France KLM und Swiss akzeptiert. Erst vor einer Woche äußerte sich AUA-Vorstand Peter Malanik zuversichtlich, dass die Russen das auch in diesem Fall anerkennen würden.

Faymann bei Putin

Fix ist das aber nicht. Dem Vernehmen nach sind die Russen sauer, weil sie nicht richtig informiert wurden. Sie wollen weiter einen Nachweis, dass die AUA österreichisch ist – angesichts der Tatsache, dass die Lufthansa ihre neue Tochter seit dem 3. Quartal in der Bilanz voll konsolidiert, dürfte das nicht einfach sein – Stiftungslösung hin oder her. Derzeit laufen Verhandlungen, es wird erwartet, dass Kanzler Faymann das Thema heute in Moskau bei Ministerpräsident Putin anspricht.

Niki Lauda will fliegen

Die Verkehrsrechte gehören im übrigen nicht der AUA, sondern Österreich. Möglich wäre also auch, sie einer anderen Airline zu überantworten. So ist Niki Laudas NIKI mehrheitlich in österreichischem Eigentum. Lauda hat derzeit nur die Rechte für einen täglichen Moskau-Flug (die AUA fliegt öfter). Dazu befragt, sagt Lauda zu ÖSTERREICH: "Natürlich könnte ich alle Flüge machen!“

Aus für Saudi-Arabien

Im Oktober beförderte die AUA indes um 4,1 % weniger Passagiere als im Vorjahresmonat. Im September hatte das Minus noch 7,8 % betragen. Eingestellt werden die erst vor einem Jahr aufgenommenen Saudi-Arabien-Flüge.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.