AUA streicht Hunderte Stellen mehr als geplant

Teilen

Die AUA setzt den Sparstift schärfer an: Anstatt bis Mitte 2010 rund 1.000 Arbeitsplätze abzubauen, sollen nun 1.500 ihren Job verlieren.

Der Personalstand wird daher nicht in Richtung 6.5000, sonder bis Ende 2010 eher "in Richtung 6.000" gehen, kündigte AUA-Vorstand Andreas Bierwirth an.

Es sei dies "kein Sparpaket 4", vielmehr würde das Sparpaket 3 nach Detailanalysen erweitert. In einigen Bereichen sei es notwendig geworden, "doch noch mehr abzubauen als ursprünglich geplant".

Technikstandort Wien wird verkleinert

Macht aus heutiger Sicht in Summe also eine Stellenreduktion von bis zu 1.500 statt der vor knapp drei Monaten angekündigten 1.000. Treffen dürfte es im aktuellen Plan vor allem den Werftbereich in Wien-Schwechat, der spürbar verkleinert werden dürfte.

Davon allein wären mehr als 300 Mitarbeiter betroffen. Die Flugzeugwerft in Wien wird dem Vernehmen nach auf das Kerngeschäft (alltägliche Wartungsarbeiten) reduziert, bei anderen Technik-Arbeiten werden Auslagerungen an billigere Standorte in der Gruppe bzw. auch an externe Servicepartner geprüft. Bierwirth sagte dazu nur, dass in den nächsten Tagen abgeklärt werde, wie es mit dem Technikstandort aussehe. Details nannte er nicht.

Die neue Mutter Lufthansa verlangt von ihrer defizitären österreichischen Neuerwerbung stärkere Kosteneinsparungen, um hier in absehbarer Zeit ins Verdienen zu kommen. Im AUA-Konzern wurden deshalb zuletzt Sorgen laut, dass Krise und Verkauf den österreichischen Carrier nun bis zu 3.000 Stellen kosten könnten.

"Ein Abbau von 3.000 Arbeitsplätzen ist Unsinn. Dann könnte man den Flugbetrieb einstellen", sagte Bierwirth. Er räumte aber ein, dass man so lange sparen werde müssen, "bis wir profitabel sind".

Heuer hat die AUA bereits mehrere Sparpakete geschnürt. Einem kurzfristigen Notprogramm über 225 Mio. Euro fürs heurige Jahr (dem damaligen Plänen zufolge ein 200-Mio.-Euro-Sparkurs bis 2012 folgen sollte), wurde über den Stellenkürzungsplan hinaus ein 150-Mio.-Euro-Paket für die kommenden fünf Jahre hinzugefügt. Zum Teil griffen die Pakete ineinander über - zum Teil werden sie laufend adaptiert - wie heute.

Ob ein neues umfassendes Sanierungspaket in Vorbereitung ist? "Wir reden nicht von Sparpaketen", so Bierwirth. Die früher definierten Sparziele habe man zum Teil sogar übererfüllt. Die Schritte hätten angesichts des Marktumfelds aber nicht gereicht. Es bringe nichts, in Krisenpaketen zu denken. Es gelte die Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben zu füllen. "Wenn die Ticketpreise niedriger werden müssen, müssen die Kosten weiter runter. Anders gesagt: Die AUA muss zu niedrigeren Preisen profitabler fliegen."

Seit Anfang September hält die Lufthansa mehr als 95 Prozent der AUA-Aktien. Damit ist für die Deutschen auch der Weg frei, den verbliebenen Streubesitz hinauszudrängen (Squeeze-out) und die österreichische Airline von der Börse zu nehmen. Ein entsprechender Hauptversammlungsbeschluss werde noch heuer fallen. "Davon gehe ich aus", sagt Bierwirth.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten