Aus für Quelle: Konkurs wurde beantragt

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Das Aus von Quelle Österreich ist fix: Am Montagvormittag wurde der Konkursantrag beim Landesgericht Linz eingebracht. Der Betriebsrat informierte die Mitarbeiter, wie es weitergehen wird.

Betroffen von der Pleite sind rund 2.000 Menschen. Neben den rund 1.100 Quelle-Beschäftigten sind von der Pleite rund 900 weitere Einkommenbezieher im Raum Linz betroffen. Dazu zählen rund 400 Quelle-Pensionisten und etwa 175 Quelle-Shop-Betreiber mit Angestellten.

Als Masseverwalter hat er die Rechtsanwälte Erhard Hackl, Rudolf Mitterlehner und Thomas Zeitler bestellt. Die Schulden belaufen sich laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV) auf rund 88 Mio. Euro. Dem steht ein Vermögen von 85 Mio. Euro gegenüber.

Die Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 31. Jänner 2010 einbringen, so der KSV. Die erste Gläubigerversammlung findet laut Alpenländischem Kreditorenverband am 2. Dezember am Landesgericht Linz statt. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung ist am 12. Februar 2010 um 9 Uhr.

Bereits geplante Arbeitsmarkt-Maßnahmen laufen an

Mit dem Konkurs von Quelle Österreich beginnen auch die verschiedenen geplanten Unterstützungs-Maßnahmen für die Mitarbeiter voll zu greifen. Es wird nicht nur die Insolvenzstiftung Hunderten Quelle-Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Es sollen viele Menschen so rasch wie möglich auch bei anderen Unternehmen wieder in Beschäftigung gebracht werden. Auch um die Lehrlinge will man sich besonders annehmen. Es gibt Beratung und Information vor Ort durch das AMS und die Arbeiterkammer, eine eigene Jobbörse und die Mithilfe der Wirtschaftskammer bei Vermittlung zu anderen Unternehmen.

Sigl erklärte, er rechne wie AMS-Chef Roman Obrovski damit, dass 300-500 Mitarbeiter in die Insolvenzstiftung eintreten, die zu 60 % vom AMS und zu 40 % vom Land finanziert werde. Gerade für die rund 300 Mitarbeiter ohne Berufsabschluss sei die Insolvenzstiftung eine Chance. Der Landesrat sicherte zu, er werde sich für mögliche Zukunftsszenarien für das Unternehmen und den Standort einbringen, wofür auch eine Einbindung der Technologie- und Marketinggesellschaft des Landes angedacht sei.

ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Christine Lengauer gab zu bedenken, dass sehr viele Frauen, die als Hilfsarbeiterinnen beschäftigt waren, ihren Arbeitsplatz verlören. Die vielen Verpackerinnen und angelernten Arbeiterinnen bei Quelle müssten mit einem sehr niedrigen Arbeitslosengeld über die Runden kommen. Vor allem für wenig Qualifizierte werde die Suche nach einem neuen Job schwierig.

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