BMW stoppt Engagement bei Wasserstoffantrieb

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Der deutsche Autobauer stellt seinen Feldversuch mit Wasserstoff betriebenen Luxuslimousinen erst einmal ein. "Es wird vorerst keine neue Wasserstoff-Testflotte geben", sagte BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger dem "Handelsblatt". Damit folgt BMW Volkswagen.

Der Wolfsburger Autokonzern hatte sich als erster deutscher Hersteller sowohl gegen die Wasserstoffverbrennung als auch gegen die Brennstoffzellentechnik entschieden. Sie sei ungeeignet für den Großeinsatz. Experten halten das aber für eine riskante Strategie.

Seit Jahrzehnten forschen Autohersteller an der Wasserstofftechnik, um das umweltbelastende Benzin ersetzen zu können. Während Daimler Wasserstoff mit Brennstoffzellen in Strom umwandelt, verbrennt BMW das Gas in herkömmlichen Motoren. Bisher gibt es aber nicht mehr als Testflotten und eine Hand voll Tankstellen.

Daimler steht zur Brennstoffzelle

Der Konkurrent Daimler hält trotz der Skepsis der Konkurrenten an seiner Brennstoffzellentechnik fest. "Das ist gut für die Umwelt und die Menschen. Genau darum wollen wir diese Technologie so schnell wie möglich zur Marktreife bringen", sagt Unternehmenschef Dieter Zetsche.
Auch der Linde-Chef Wolfgang Reitzle will den Wasserstoff-Antrieb noch nicht abschreiben. "Die Wasserstofftechnologie stand noch nie so kurz vor dem Durchbruch wie heute", sagte er der Zeitung. Linde ist der weltweit führenden Wasserstoff-Lieferant.

Daimler und Linde haben mit Shell und de OMV eine Absichtserklärung für den Bau eines flächendeckenden Tankstellennetzes unterschrieben. Daimler will zunächst eine Kleinserie von B-Klasse-Modellen produzieren und spätestens 2015 eine Großserie auf den Markt bringen. Die beiden Energieversorger Vattenfall und EnBW bauen Strom-Tankstellen auf.

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