Daimler droht US-Klage wegen Chrysler

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Dem deutschen Daimler-Konzern droht von Gläubigern der früheren US-Tochter Chrysler eine Klage zu milliardenschweren Vermögenswerten. Beim Verkauf der Chrysler-Mehrheit an den Finanzinvestor Cerberus, Mutter der heimischen BAWAG PSK, vor zwei Jahren seien Werte von drei Mrd. Dollar (2,08 Mrd. Euro) verloren gegangen, werfen die Gläubiger dem Konzern vor. Welche Summe sie für sich selbst fordern, bezifferten sie zunächst nicht.

Ein New Yorker Insolvenzgericht muss nun über die Zulassung der Klage entscheiden. Der Konzern wies die Vorwürfe als haltlos zurück. "Daimler wird sich energisch gegen diese Ansprüche, die Daimler als vollkommen unbegründet ansieht, zur Wehr setzen", sagte eine Konzernsprecherin.

Chrysler hat gerade erst in einem Insolvenzverfahren viel Ballast abgeworfen. Mit dem neuen Partner Fiat versucht der drittgrößte US-Autobauer seit Mitte Juni einen Neustart.

Chryslers Altlasten werden derzeit vor Gericht abgewickelt. Im Zuge dieses Verfahrens hat die Gläubiger-Gruppe nun die Klage auf Entschädigung beantragt. Eine Anhörung dazu setzte der Richter für den Donnerstag nächster Woche (13.8.) an.

Die Summe von drei Mrd. Dollar nannten die Gläubiger in einer vom Gericht veröffentlichten Zusammenfassung der Eingabe. Das von den Klägern erstellte Dokument enthält nicht alle Teile des Antrags, da einige Passagen vertrauliche Vertragsabsprachen zwischen Daimler, Chrysler und Cerberus betreffen.

Daimler hatte 2007 nach neun gemeinsamen Jahren 80,1 Prozent seiner Chrysler-Anteile an Cerberus abgegeben. Im vergangenen Frühjahr trennte sich der Konzern dann auch vom restlichen Anteil. Die Ex-Tochter belastete das Konzernergebnis aber bis zuletzt schwer.

Nach dem Insolvenzverfahren gehört das neue Chrysler-Unternehmen inzwischen der Autogewerkschaft UAW, Fiat, den USA und Kanada sowie den einstigen Gläubigern. Fiat kann seinen Anteil von zunächst 20 Prozent in den nächsten Jahren schrittweise auf eine Kontrollmehrheit aufstocken.

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