Deutschland beschließt Elektroauto-Aktionsplan

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Die deutsche Regierung will die Entwicklung und Markteinführung des Elektro-Autos mit einem Aktionsplan voranbringen. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl beschloss das Bundeskabinett einen "Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität". Die Markteinführung für die ersten 100.000 E-Fahrzeuge soll 2012 über Kaufhilfen für die Autofahrer gestützt werden. Beträge und die Form der Unterstützung wurden noch nicht vereinbart. Dies soll der kommenden Bundesregierung überlassen werden.

Bis 2020 wird mit rund 1 Mio. Elektro-Autos gerechnet. Bis dahin soll ein Netz von Stromtankstellen entstanden sein, das im wesentlich auf Ökostrom zurückgreift. Der deutsche Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee forderte angesichts weltweit harter Konkurrenz, Deutschland müsse Marktführer für Elektromobilität werden. In den nächsten zwei Jahren müssten unter anderem die Standards für Batterietechnologie und Ladestellen entwickelt werden. Die Branche der Erneuerbaren Energien hofft unterdessen, dass vor allem die Abnahme von Ökostrom gefördert wird.

Umweltminister Sigmar Gabriel verteidigte die Förderung von Elektroautos gegen Kritik von Umweltverbänden. Der SPD-Politiker sagte, es gehe darum, die Autos mit erneuerbaren Energien fahren zu lassen und nicht mit Strom aus Kohle- oder Atomkraftwerken.

Auch Gabriel betonte in der ARD, bevor die Elektroautos etwa 2012/13 reif für den Massenmarkt seien, müssten die Batterien noch kleiner und billiger werden, Sicherheitsprobleme beseitigt und die Reichweite für eine Batteriefüllung verbessert werden. Ziel sei, "unsere Innenstädte sauberer zu machen". Die Elektroautos sollten mit erneuerbaren Energien fahren. Aber schon beim heutigen Energiemix seien die Fahrzeuge in ihrer Umweltbilanz besser als benzin- oder dieselbetriebene Fahrzeuge.

Die "gute Botschaft für Autofahrer" laute dabei, dass sich die Spritpreise auf 100 km halbieren würden. Es gehe neben dem Klimaeffekt also auch darum, "Autofahren für Autofahrer erschwinglicher zu machen".

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