Ende der Absatzkrise bei Porsche in Sicht

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Beim Sportwagenbauer Porsche ist ein Ende der Talfahrt in Sicht. Der Absatz sei in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 (31. Juli) nach vorläufigen Zahlen nur noch um 3,1 Prozent auf rund 33.200 Fahrzeuge zurückgegangen, teilte der Chef der Porsche-Holding Martin Winterkorn auf der Hauptversammlung in Stuttgart mit. Im ersten Quartal hatte das Minus noch knapp 40 Prozent betragen. Der Umsatz sei im Halbjahr um 3,3 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro gesunken.

Die am meisten verkaufte Baureihe sei der Cayenne mit 13.100 Fahrzeugen gewesen. Von dem Wagen wurden im ersten Halbjahr 22 Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert. Beim 911er sei der Absatz um 45 Prozent auf rund 7.400 Fahrzeuge zurückgegangen. Von der Boxster-Baureihe seien einschließlich der Caymann-Modelle 14 Prozent mehr Autos abgesetzt worden. Insgesamt wurden etwa 4.500 Mittelmotor-Sportwagen ausgeliefert. Von der vierten Baureihe, dem Panamera wurden etwa 8.200 Fahrzeuge abgesetzt.

Auf dem wichtigsten Auslandsmarkt, in Nordamerika wurden in den ersten sechs Monaten 16 Prozent weniger Autos ausgeliefert. In Europa habe das Minus bei sechs Prozent gelegen. Der Sportwagenbauer bekräftigte seine Absatzprognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Verkäufe sollten über denen des Vorjahreswertes von 75.238 Autos liegen. Zur Gewinnentwicklung in den sechs Monaten machte das Unternehmen keine Angaben. Im Gesamtjahr wird bei Porsche erneut ein Milliardenverlust anfallen, da die VW-Beteiligung abgewertet werden muss.

Rezession noch nicht ausgestanden

Die Rezession sei in der Autoindustrie noch nicht ausgestanden, sagte Winterkorn auf der Hauptversammlung. "Das Marktniveau von vor der Krise werden wir frühestens 2012/13 wieder erreichen", fügte er hinzu. Die im vergangenen Jahr beschlossene Partnerschaft von Porsche und VW soll bereits im laufenden Jahr Früchte tragen. Die Kosten beider Autobauer könnten deutlich sinken, da die Unternehmen Synergieeffekte nutzen könnten. "Volkswagen und Porsche gehen jetzt gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft", sagte Winterkorn. Entscheidend sei, die Verschuldung von Porsche weiter zu senken. Nach der im Jahr 2011 geplanten Kapitalerhöhung um rund 5 Mrd. Euro werde Porsche weitgehend schuldenfrei sein.

Der zuletzt noch bei gut acht Mrd. Euro liegende Schuldenberg war von den früheren Porsche-Vorständen Wendelin Wiedeking und Holger Härter im Zuge der letztlich gescheiterten VW-Übernahme angehäuft worden. Wegen laufender staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen gegen die beiden ausgeschiedenen Manager wegen des Verdachts der Kursmanipulation soll deren Entlastung auf Antrag der Porsche-Führung durch die Hauptversammlung vertagt werden. Winterkorn bekräftigte, es habe keine Rechtsverstöße gegeben. Für das seit August mit zehn Prozent der Stammaktien an Porsche beteiligte Emirat Katar soll von den Aktionären der 1978 geborene Scheich Jassim Al-Thani in den Aufsichtsrat gewählt werden.

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