Die tschechische Autobauer Skoda, der zum Volkswagen-Konzern gehört, sieht im Zusammenhang mit dem Auslaufen der deutschen Abwrackprämie bis zu 2.500 Arbeitsplätze gefährdet. Die VW-Tochter gehe davon aus, in näherer Zukunft deutlich weniger Autos als zuletzt zu produzieren. "Im ersten Halbjahr hat besonders die deutsche Abwrackprämie unseren Absatz gesteigert", sagte Skoda-Vorstandsmitglied Holger Kintscher der Prager Wirtschaftszeitung "Hospodarske noviny".
Derzeit stellt Kintscher zufolge Skoda 1.200 Fahrzeuge pro Tag her. Es drohe nun ein Rückgang auf 800 bis 1.000 Fahrzeuge, in den kommenden zwei bis drei Monaten. "Mit dem Ende der Abwrackprämien erwarten wir, dass die Nachfrage nach dem Fabia sinken wird", erwartet Kintscher.
Er rechne damit, die Produktion des Massenmodells bis zu einem Drittel herunterfahren zu müssen. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer ging in einer Studie zuletzt von rund 76.000 durch die Umweltprämie zusätzlich verkauften Skodas in Deutschland aus.
Verhandlungen mit den Gewerkschaften hätten bereits begonnen, sagte Kintscher. Ihm zufolge sollen zunächst befristete Verträge von Zeit- und Leiharbeitern nicht verlängert werden. Es stünden aber auch 500 Stammarbeitsplätze auf der Kippe, sagte Gewerkschaftsführer Jaroslav Povsik. Skoda mit Hauptsitz im mittelböhmischen Mlada Boleslav beschäftigt derzeit rund 29.000 Menschen weltweit, das Gros davon in Tschechien.
Im ersten Halbjahr 2009 gingen bei Skoda die Umsätze im Jahresvergleich um eine Fünftel auf knapp 90 Mrd. Kronen (3,52 Mrd. Euro) zurück. Der Autohersteller hatte rund 330.000 Autos verkauft, allerdings nur 247.000 Fahrzeuge produziert. Die Produktion fiel im Jahresvergleich um 30 Prozent.